Nikolaus Lenau

Nikolaus Lenau

13.08.1802 - 22.08.1850

Österreichischer Schriftsteller

Abendheimkehr
Abmahnung
Abschied von Galizien
Ahasver, der ewige Jude
Als Hiller mir spielte
Am Bette eines Kindes
Am Grabe eines Ministers
Am Grabe Höltys
Am Sarge eines Schwermütigen
An *
An Agnes
An den Frühling 1838
An den Ischler Himmel im Sommer 1838
An den Tod
An den Wind
An der Bahre der Geliebten
An die Alpen
An die Biologen
An die Ersehnte
An die Hoffnung
An die medisierenden Damen
An die Melancholie
An die Verstockten
An die Wolke
An ein schönes Mädchen
An eine Dame in Trauer
An eine Freundin
An eine Witwe
An einem Baum
An einem Grabe
An einen Dichter
An einen Jugendfreund
An einen Langweiligen
An einen Tadler
An einen Tyrannen
An Fr. Kleyle
An Fräulein Charlotte von Bauer
An Fräulein Julie
An J. Klemm
An Karl Mayer
An Luise
An mein Vaterland
An meine Gitarre
An meine Rose
An Seneca
An Wilhelm Kirchhoff
An Wilhelmine Dilg
An*
Asyl
Auf dem Hochberg
Auf ein Fass zu Öhringen
Auf eine goldene Hochzeit
Auf eine holländische Landschaft
Auf einen Bergquell, genannt Rothschildbrunnen
Auf einen Professor Philosophiae
Aus!
Beethovens Büste
Begräbnis einer alten Bettlerin
Bei Gelegenheit einer ländlichen Unterhaltung in Bordacs
Bei Übersendung eines Straußes
Bestattung
Bettlers Klage
Blick in den Strom
Blumengruß
Bruchstück einer Ode
Charade
Cisteron
Dahin!
Das Blockhaus
Das Dilemma
Das dürre Blatt
Das Ideal
Das Kind geboren, die Mutter tot
Das Lied vom armen Finken
Das Mondlicht
Das Posthorn
Das Rosenmädchen
Das Ross und der Reiter
Das tote Glück
Das Veilchen und der Schmetterling
Das Wiedersehen
Dein Bild
Der alte Marko
Der arme Jude
Der Baum der Erinnerung
Der ewige Jude
Der falsche Freund
Der feile Dichter
Der Fingerhut
Der fromme Pilger
Der geldgierige Pfaffe
Der Greis
Der gute Gesell
Der Hagestolz
Der Indianerzug
Der Indifferentist
Der Jüngling
Der Kranich
Der Kranke im Garten
Der kriegslustige Waffenschmied
Der Kürass
Der Laudachsee
Der Lenz
Der Maskenball
Der nächtliche Gang
Der offene Schrank
Der Pechvogel
Der Polenflüchtling
Der Postillion
Der Rationalist und der Poet
Der Räuber im Bakony
Der Raubschütz
Der Reiter von W.
Der Rekrut
Der Salzburger Kirchhof
Der Schifferknecht
Der Schiffsjunge
Der Schmerz
Der Schmetterling
Der schwarze See
Der schwere Abend
Der Seelenkranke
Der Selbstmord
Der selige Abend
Der Stille See
Der traurige Mönch
Der trübe Wandrer
Der Unbeständige
Der Unentbehrliche
Der Unhold
Der Urwald
Der Vogel auf dem Kreuz
Des Teufels Lied vom Aristokraten
Dichters Klagelied über das junge Deutschland
Die Albigenser
Die Asketen
Die Bauern am Tissastrande
Die bezaubernde Stelle
Die Blumenmalerin
Die Botschaft
Die Drei
Die drei Indianer
Die drei Zigeuner
Die Felsenplatte
Die Gewitternacht
Die Heidelberger Ruine
Die Heideschenke
Die Heimkehr
Die Jugendträume
Die Korybanten
Die Mutter am Grabe ihres Kindes
Die nächtliche Fahrt
Die Nonne und die Rose
Die Poesie und ihre Störer
Die Rose der Erinnerung
Die schlimme Jagd
Die Seejungfrauen
Die Sehnsucht
Die Sennin
Die Tränen
Die Waldkapelle
Die Werbung
Die Zweifler
Doppelheimweh
Dritter Gesang
Ein Herbstabend
Einem Autographensammler
Einem Ehrsüchtigen
Einem Freunde ins Stammbuch
Einem Gemütskranken
Einem Greis
Einem Knaben
Erster Gesang
Form
Frage nicht
Frau von Reinbeck
Frühlings Tod
Frühlingsblick
Frühlingsgedränge
Frühlingsgrüße
Ghasel
Glauben. Wissen. Handeln
Gutenberg
Heimatklang
Heloise
Herbstentschluss
Himmelstrauer
Hypochonders Mondlied
Im Vorfrühling
In das Stammbuch einer Künstlerin
In der Schenke
In der Wüste
In einer Sommernacht gesungen
Inneres Gericht
Jugend und Liebe
Kommen und Scheiden
König und Dichter
Kruzifix
Lass mich ziehn!
Lebewohl an Eugenie
Leichte Trübung
Lenz
Liebe und Vermählung
Liebesfeier
Liebesfrühling
Lied eines Schmiedes
Marie und Wilhelm
Meeresstille
Mein Stern
Mein Türkenkopf
Meine Braut
Meine Furcht
Meine Rose
Mischka an der Theiss
Nach Süden
Nachhall
Nächtliche Wanderung
Naturbehagen
Neid der Sehnsucht
Niagara
Nüchterner Blick
Ohne Wunsch
Palliativ
Passiver und aktiver Beifall
Primula veris
Reise-Empfindung
Rezept
Robert und der Invalide
Scheideblick
Scheiden
Scheu
Schlaflose Nacht
Schwärmer
See und Wasserfall
Seemorgen
Sehnsucht nach Vergessen
Sommerfäden
Stille Sicherheit
Stimme der Glocken
Stimme des Kindes
Stimme des Regens
Stimme des Windes
Studentenreise
Stumme Liebe
Sturmesmythe
Theismus und Offenbarung
Tod und Trennung
Tränenpflege
Trauer
Traumgewalten
Traurige Wege
Trias Harmonica
Trinksprüche
Trutz Euch!
Unmögliches
Vanitas
Veränderte Welt
Vergangenheit
Verschiedene Deutung
Vorwurf
Waldestrost
Waldgang
Wandel der Sehnsucht
Wanderung im Gebirge
Wandrer und Wind
Warnung im Traume
Warnung und Wunsch
Weib und Kind
Welke Rose
Winternacht
Zeiger
Zögerung
Zuruf an meinen Geist
Zwei Polen
Zweierlei Vögel
Zweifel und Ruhe
Zweifelnder Wunsch
Zweiter Gesang

Nikolaus Lenau, eigentlich Nikolaus Franz Niembsch (seit 1820) Edler von Strehlenau (* 13. August 1802 in Csatád (deutsch Tschadat, seit 1926 Lenauheim) im Banat, Königreich Ungarn, heute Rumänien; † 22. August 1850 in Oberdöbling, heute ein Stadtteil Wiens), war ein österreichischer spätromantischer Schriftsteller.

Leben

Nachdem sein Vater, ein habsburgischer Beamter, in Budapest im Jahre 1807 gestorben war, blieben die Kinder unter der Obhut der Mutter, die sich 1811 wieder verheiratete. Der Vater war der Spielsucht verfallen und ließ die Familie verarmt zurück. Durch den Einsatz ihres Erbes ermöglichte die Mutter Sohn Nikolaus, das Piaristengymnasium in Pest zu besuchen. 1822 ging Lenau an die Universität Wien und später nach Pressburg und studierte Philosophie, Landwirtschaft und Medizin. Er konnte sich für keinen Beruf entscheiden und begann schon als Jugendlicher Verse zu schreiben. Nach dem Tod seiner Mutter im Jahre 1829 versank er in Schwermut. Lenaus Melancholie mündete zwischen 1832 und 1844 in eine kreative Schaffensphase und ein umfangreiches Werk. Eine Erbschaft seiner Großmutter 1830 erlaubte es ihm, sich ganz der Poesie zu widmen. Seine ersten Gedichte waren schon 1827 in der Zeitschrift Aurora des jungen Verlegers Johann Gabriel Seidl erschienen.
Anfang November 1831 kam Lenau nach Heidelberg, um hier die medizinische Doktorprüfung abzulegen. Er wohnte im „König von Portugal“ (Hauptstr. 146). In Heidelberg lernte er Gustav Schwab kennen, der ihm die Veröffentlichung seiner Gedichte bei Cotta vermittelte. 1832 widmete Lenau ihm seinen ersten Gedichtband. In Heidelberg war Lenau Mitbegründer der Burschenschaft Frankonia, die am 13. Dezember 1831 nach langen vergeblichen Mühen vom Senat die Zulassung erhielt. Er hatte schon ab 1820 in Wien Kontakt zu Burschenschaftern und muss ihn unmittelbar nach seiner Ankunft in Heidelberg wieder aufgenommen und weiter gepflegt haben. Eine verbotene Burschenschaft, die nach ihrem damaligen Kneiplokal, dem „Goldenen Fäßchen“ (Ingrimstr. 16), den Namen „Fäßlerianer“ trug, nahm ihn auf, wovon ein Brief vom 1. Dezember 1831 an Karl Mayer Zeugnis ablegt.

Nach einer Fehlspekulation an der Börse, bei der er die Hälfte seines großen Erbes verlor, und wohl auch inspiriert durch überschwängliche Reisebeschreibungen Nordamerikas (Gottfried Duden, Bericht über eine Reise nach den westlichen Staaten von Nordamerika, Bonn 1829), beschloss Lenau, sich selbst in die USA einzuschiffen, Land zu kaufen und Pächter für sich arbeiten zu lassen: „Ich will meine Phantasie in die Schule - in die nordamerikanischen Urwälder schicken (...)“. Am 27. Juli 1832 brach Lenau auf dem Ostindienfahrer Baron von der Kapellen von Amsterdam aus auf. Aufgrund einer Kollision vor der holländischen Küste bei Texel verzögerte sich die Überfahrt. Er landete erst am 8. Oktober 1832 in Baltimore, wo er nur zehn Tage blieb. Kurze Zeit lebte er in Bedford, Pennsylvania und machte auf seinem weiteren Weg nach Pittsburgh Station in Old Economy, Pennsylvania (heute Harmony, PA, nicht zu verwechseln mit der späteren frühsozialistischen Kommune New Harmony in Indiana). Der deutsche Pietist und Asket Johann Georg Rapp hatte in Old Economy seit 1805 mit etwa 700 Anhängern eine Gütergemeinschaft gegründet, war allerdings schon 1814 weiter gezogen nach Indiana, weil die Ländereien in Ohio wenig tauglich waren für den Obstanbau. Gleichwohl blieb Old Economy auch nach dem Verkauf (1815) Anziehungspunkt für Künstler und Schriftsteller.
Lenau kaufte in Crawford County/Ohio 400 Morgen Land, um das er sich allerdings in der Folge bis zu seinem Tod nur noch widerwillig kümmerte. Ziel Lenaus waren die Niagarafälle, die den Romantiker in der Tat sehr beeindruckten (Gedichte Niagara, Die drei Indianer). Das Leben in Amerika und der dort seines Erachtens herrschende Materialismus enttäuschten ihn jedoch. Vermutlich im April/Mai 1833 schiffte er sich von New York City aus auf einem Segler ein und reiste zurück nach Europa. Er sprach später abfällig vom „englischen Talergelispel“ und bezeichnete die Vereinigten Staaten nach seiner Rückkehr nach Deutschland gegenüber seinem Freund Justinus Kerner als „verschweinte Staaten von Amerika“. Ferdinand Kürnbergers Roman Der Amerika-Müde (1855) thematisiert u. a. Lenaus Enttäuschung über Amerika, ist aber nicht dokumentarisch. Vielmehr schöpfte Kürnberger aus zeitgenössischen Reisebeschreibungen. Angekommen in Bremen, stellte Lenau fest, dass er in seiner Abwesenheit zu einem gefeierten Dichter geworden war. In Wolfgang Menzels Literatur-Blatt wurden ihm Lorbeerkränze geflochten. Von nun an lebte er wechselweise in Stuttgart und Wien. 1836 erschien seine Fassung des Faust, im nächsten Jahr „Savonarola“, ein episches Werk, in dem Freiheit von politischer und geistiger Tyrannei als wesentliches Merkmal des Christentums erscheint. Seine Neueren Gedichte, die 1838 erschienen, sind zum Teil von seiner hoffnungslosen Leidenschaft für Sophie von Löwenthal, geborene von Kleyle (1810–1889), die Frau eines Freundes, geprägt. 1842 erschienen „Die Albigenser“, und 1844 begann er mit der Niederschrift seines Don Juan, wovon ein Fragment nach seinem Tod erschien. Im selben Jahr verfiel er nach einem Schlaganfall in zunehmende geistige Umnachtung, wurde im Oktober 1844 in die Nervenheilanstalt Winnenthal bei Stuttgart eingeliefert und im Mai 1847 in die Pflegestätte des Dr. Görgen in Oberdöbling bei Wien verlegt, wo er noch drei Jahre bis zu seinem Tod verbrachte.
Sein Grab befindet sich am Friedhof von Weidling in Niederösterreich.

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