Die kluge Schäferin
Schäferin.
Ich schlaf allhie,
Bey meinem Vieh,
Ich schlaf im Moos,
Dem Glück im Schoos;
Dein Schloß ich schau,
Es liegt vor mir,
Zu sagen schier,
Wie kühler Thau.
Kommt Morgenroth
So lob ich Gott,
Das Feldgeschrey
Wird jubelnd neu
Beym goldnen Lohn,
Die Morgenstund
Hat Gold im Mund,
Baut mir den Thron.
König.
Vom Schloß ich zieh,
Zu dir ich flieh,
Lieb Schäferin,
Nach deinem Sinn
Mein Scepter wird
Ein Hirtenstab,
Und was ich hab,
Dich Schäfrin ziert.
Schäferin.
Ich Schäferin,
Mit leichtem Sinn,
Sing ruhig fort
Mein sinnig Wort:
Ein jeder bleib
Bey seiner Heerd,
Den König ehrt
Kein Schäferweib.
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