Vier Waldstädtersee auf dem Schiffe
Dort drüben in den Bergen,
Da gräbt der Wind sein Haus,
Er muß sich heute bergen,
Kein Wölklein bläßt ihn aus:
Gelähmet ist sein Wille,
Das Wasser scheint so glatt,
Es tönt durch heiße Stille
Ihr Seufzen leise matt.
Wallfahrer traurig singen
Ihr wechselndes Gebet,
Doch mit dem Teufel ringen,
Wohl nimmer einer thät:
So drängen böse Zeiten
Heuschrecken, Schrecken ein,
Wer wird sich heut bereiten
Von Schmach uns zu befrein.
Die Bretter schwitzen Thränen,
Die Ruderer beim Wein
Verschlafen in den Kähnen
Des nahen Sturmes Dräun:
Du schaust mein Herz die Platte,
Sie rettete den Tell,
Den Muth, den Tell der Gatte,
Dem Schmerz entgegen stell.
Der Sturm trieb auf und nieder,
Sein Schiff zur Schreckens-Bahn,
Der Tell sang frohe Lieder,
Gefangen in dem Kahn:
Des Geislers kann er lachen,
Der ihn gefangen hält,
Den Bösen treiben Drachen,
Wenn Tod ihm Netze stellt.
Er lößt dem Tell die Banden,
Er soll bekämpfen Tod,
Den sie mit Schimpf umwanden,
Nach tiefer Vaternoth:
Er soll sie jetzt erretten,
Der nur für Freiheit stritt,
Den sie gelegt in Ketten,
Zum Kerker führten mit.
Die Stürme von den Bergen,
Sie waren frei zum Kampf,
Es fluthet von den Bergen,
Der grauen Wolken Dampf
Hinaus hinüber über
In Wind und Gegenwind;
Der Liebe Himmel trüber,
Die Felsen deckt geschwind.
Wer giebt dem Tell die Kräfte
Wer giebt ihm solchen Muth,
Es sind der Engel Kräfte,
Die ihn beschützt beim Huth:
Schon ist er nah am Ufer,
Jetzt springt er aus dem Kahn,
Und stößt ihn rasch vom Ufer,
Zurück zur Todes-Bahn.
Die Sklaven sollen vergehen,
Gelobt sei Wilhelm Tell,
Durch sie Tyrannen bestehen,
Die Freiheit steht durch Tell!
So wurden frei die Brüder,
Der Himmel ward ihr Haus,
Es schallten frohe Lieder
Wär diese Zeit nicht aus!
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