La Cava
Mit ihren Herden kehren heim die Hirten,
Indessen langsam sich die Sonne senkt
Und Wald und Flur und das Gebüsch der Myrten
Mit ihrem Strahlenregen tränkt.
Schon liegt der Schatten auf den Rebgeländen
Und in den Schluchten, wo der Bergstrom rollt;
Die schlanken Pinien an den Felsenwänden
Nur schimmern noch im Sonnengold.
Auf Berg und Thal, welch märchenhaftes Schweigen!
Kaum daß der Abendwind die Schwinge regt
Und aus den Mandel-, den Granatenzweigen
Die heißen Düfte weiter trägt.
Und dennoch durch die allgeheime Stille
Schleicht, kaum vernehmbar, ein gedämpftes Ach!
Und schluchzt durch Schmelz und Duft und Blütenfülle
Hernieder mit dem Silberbach.
Und laut und lauter klagt es, wie im Westen
Des Lichtes letzter matter Schein verfliegt
Und sanft der Nachtwind in den Lorbeerästen
Die Nachtigall in Schlummer wiegt.
O große Mutter, das ist deine Trauer!
Weg scherzt des Tages bunter Glanz sie nur;
Nachts aber weinst in dichter Haine Schauer
Du deine Schmerzen aus, Natur!
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