Helgi und Hilde
Du hast mir den Vater erschlagen
Und schlugst mir den Bruder dazu,
Und dennoch in ewigen Tagen
Mein Liebster, mein alles bist du.
Es liegen so müde vom Fechten
Die erschlagenen Helden zu Hauf:
Ich aber, in mondhellen Nächten,
Ich wecke die schlummernden auf.
Sie fassen verschlafen die Schilde,
Sie rücken die Helme zurecht,
In den Lüften ertobet das wilde,
Das schreckliche Geistergefecht.
Da krähet der Hahn und sie stocken: –
Noch im Schwunge die Lanze ruht,
Ich trockne mit meinen Locken
Auf Helgis Stirne das Blut.
Ins Hügelgrab sinken wir beide,
Ins Brautbett dunkel und still:
Und über die graue Heide
Hinpfeifet der Nordwind schrill.
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