Isolde Kurz
21.12.1853 - 06.04.1944
Deutsche Schriftstellerin und Übersetzerin
Isolde Maria Klara Kurz (* 21. Dezember 1853 in Stuttgart; † 6. April 1944 in Tübingen) war eine deutsche Schriftstellerin und Übersetzerin.
Leben
Isolde Kurz wurde als zweites von fünf Kindern und einzige Tochter des Schriftstellers und Bibliothekars Hermann Kurz und dessen Frau Marie Kurz, geb. Freiin von Brunnow, geboren. Marie Kurz, die einem alten Adelsgeschlecht entstammte, dazu auch eine Ururgroßnichte des Prälaten Friedrich Christoph Oetinger und Urenkelin von dessen Neffen Oberst Heinrich Reinhard Ritter und Edlem von Oetinger (1738–1796) war, unterrichtete ihre Tochter selbst. In Stuttgart lebte Isolde fünfeinhalb Jahre, bis die Familie im Frühjahr 1859, nach zwei Umzügen innerhalb Stuttgarts, nach Oberesslingen zog. Ihre dortige Kindheit schilderte sie später als idyllisch, jedoch nicht frei von Konflikten zwischen dem freigeistigen Lebens- und Erziehungsstil ihrer Eltern und den bodenständigen Anschauungen der Dorfbevölkerung.
Einige Zeit nach dem Tod ihres Vaters im Jahr 1873 übersiedelte Isolde Kurz nach München, wo ihr Bruder Erwin als Kunststudent lebte, um dort ihren Lebensunterhalt mit Übersetzungen und Sprachunterricht zu bestreiten. Von ihrem ersten Honorar ließ sie auf dem Alten Friedhof in Tübingen ein Marmordenkmal für ihren Vater errichten. Ein Jahr darauf folgte sie gemeinsam mit der Mutter und dem jüngsten Bruder einer Einladung ihres Bruders Edgar nach Italien. Dieser hatte sich kurz zuvor in Florenz als Arzt niedergelassen und führte eine Praxis. In Italien verkehrte sie unter anderem mit Adolf von Hildebrand, Hans von Marées, Arnold Böcklin und Jacob Burckhardt, las am Damentisch der Bibliotheca Nazionale Jacob Burckhardts „Kultur der Renaissance in Italien“, durchwanderte mit dem Lehrer und Künstler Althofen die Galerien und plante mit ihm gemeinsam einen Cicerone zu verfassen. Nach dem plötzlichen Tod Althofens formte sie aus dem recherchierten Stoff ihre „Florentiner Novellen“, die 1890 bei Cotta verlegt wurden. Dies war ihre dritte selbstständige Publikation. Im Jahre 1888 hatte sie bereits ihren ersten Band mit Gedichten veröffentlicht und gleichfalls 1890 bei Göschen in Stuttgart die gesammelten „Phantasien und Märchen“, die zuerst in Zeitschriften erschienen waren. Im Seebad Forte dei Marmi lernte sie Eleonora Duse und den Schriftsteller Gabriele D’Annunzio kennen.
Nach 1905 lebte sie mit der Mutter, die sie bis zu deren Tod im Jahre 1911 pflegte, abwechselnd in München und im Seebad Forte dei Marmi. Im Jahr 1911 kehrte ihr Jugendfreund Ernst von Mohl als Witwer aus Russland zurück und stand ihr bis zu seinem Tode im Jahre 1929 als Lebensgefährte zur Seite. Gemeinsam unternahmen sie 1912 eine Reise nach Griechenland. Im Juni 1933 wurde Isolde Kurz in die nach dem Willen der NSDAP neu strukturierte Preußische Akademie der Künste berufen. Nach Ansicht des Literaturkritikers Tilman Krause hatte Kurz in der Zeit des Nationalsozialismus kaum Schwierigkeiten, „sich auf den ‚neuen Geist‘ einzuschwingen“. Dabei ist ihr Verhältnis zum nationalsozialistischen Regime durchaus ambivalent. Die Eloge zum 50. Geburtstag des Führers schrieb sie nur auf Druck des Präsidenten der Reichsschrifttumskammer Hanns Johst. In ihren Kalender notierte sie: „Den ganzen Tag schwer bedrängt durch das von der Reichsschrifttumskammer aufgelegte Führergedicht, weil ich sehe daß ich mich der Aufgabe nicht entziehen kann.“ Bereits Theodor Heuss regte zu ihrem achtzigsten Geburtstag in seinem Brief vom 24. November 1933 an Otto Meißner („Anregung an die Präsidialkanzlei“) die offizielle Ehrung von Isolde Kurz an. Erst zehn Jahre später empfing sie aus Joseph Goebbels’ Hand die von Hindenburg gestiftete Goethe-Medaille. Obwohl sie also durchaus eine anerkannte Schriftstellerin im Dritten Reich blieb, hatte sie zuvor das französische Manifest gegen „Auswüchse des Nationalismus, für Europa und für die Verständigung zwischen Frankreich und Deutschland“ ebenso unterzeichnet wie die Aufrufe „Gegen den Antisemitismus“ und „Für die Ächtung der Kriegsmittel“.
Einige Zeit nach dem Tod ihres Vaters im Jahr 1873 übersiedelte Isolde Kurz nach München, wo ihr Bruder Erwin als Kunststudent lebte, um dort ihren Lebensunterhalt mit Übersetzungen und Sprachunterricht zu bestreiten. Von ihrem ersten Honorar ließ sie auf dem Alten Friedhof in Tübingen ein Marmordenkmal für ihren Vater errichten. Ein Jahr darauf folgte sie gemeinsam mit der Mutter und dem jüngsten Bruder einer Einladung ihres Bruders Edgar nach Italien. Dieser hatte sich kurz zuvor in Florenz als Arzt niedergelassen und führte eine Praxis. In Italien verkehrte sie unter anderem mit Adolf von Hildebrand, Hans von Marées, Arnold Böcklin und Jacob Burckhardt, las am Damentisch der Bibliotheca Nazionale Jacob Burckhardts „Kultur der Renaissance in Italien“, durchwanderte mit dem Lehrer und Künstler Althofen die Galerien und plante mit ihm gemeinsam einen Cicerone zu verfassen. Nach dem plötzlichen Tod Althofens formte sie aus dem recherchierten Stoff ihre „Florentiner Novellen“, die 1890 bei Cotta verlegt wurden. Dies war ihre dritte selbstständige Publikation. Im Jahre 1888 hatte sie bereits ihren ersten Band mit Gedichten veröffentlicht und gleichfalls 1890 bei Göschen in Stuttgart die gesammelten „Phantasien und Märchen“, die zuerst in Zeitschriften erschienen waren. Im Seebad Forte dei Marmi lernte sie Eleonora Duse und den Schriftsteller Gabriele D’Annunzio kennen.
Nach 1905 lebte sie mit der Mutter, die sie bis zu deren Tod im Jahre 1911 pflegte, abwechselnd in München und im Seebad Forte dei Marmi. Im Jahr 1911 kehrte ihr Jugendfreund Ernst von Mohl als Witwer aus Russland zurück und stand ihr bis zu seinem Tode im Jahre 1929 als Lebensgefährte zur Seite. Gemeinsam unternahmen sie 1912 eine Reise nach Griechenland. Im Juni 1933 wurde Isolde Kurz in die nach dem Willen der NSDAP neu strukturierte Preußische Akademie der Künste berufen. Nach Ansicht des Literaturkritikers Tilman Krause hatte Kurz in der Zeit des Nationalsozialismus kaum Schwierigkeiten, „sich auf den ‚neuen Geist‘ einzuschwingen“. Dabei ist ihr Verhältnis zum nationalsozialistischen Regime durchaus ambivalent. Die Eloge zum 50. Geburtstag des Führers schrieb sie nur auf Druck des Präsidenten der Reichsschrifttumskammer Hanns Johst. In ihren Kalender notierte sie: „Den ganzen Tag schwer bedrängt durch das von der Reichsschrifttumskammer aufgelegte Führergedicht, weil ich sehe daß ich mich der Aufgabe nicht entziehen kann.“ Bereits Theodor Heuss regte zu ihrem achtzigsten Geburtstag in seinem Brief vom 24. November 1933 an Otto Meißner („Anregung an die Präsidialkanzlei“) die offizielle Ehrung von Isolde Kurz an. Erst zehn Jahre später empfing sie aus Joseph Goebbels’ Hand die von Hindenburg gestiftete Goethe-Medaille. Obwohl sie also durchaus eine anerkannte Schriftstellerin im Dritten Reich blieb, hatte sie zuvor das französische Manifest gegen „Auswüchse des Nationalismus, für Europa und für die Verständigung zwischen Frankreich und Deutschland“ ebenso unterzeichnet wie die Aufrufe „Gegen den Antisemitismus“ und „Für die Ächtung der Kriegsmittel“.
Isolde Kurz verstarb in der Nacht vom 5. zum 6. April 1944. Sie wurde auf dem Tübinger Stadtfriedhof beigesetzt.
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