Die Haimonskinder
Auf feur'gem Rosse kommt Bacchus daher,
Den Becher hoch in der Hand,
Sein Rößlein wird wild, sein Kopf ist ihm schwer,
Er verschüttet den Wein auf das Land.
Den Dichter erbarmet der Rebensaft,
In den Bügel er kühn sich stellt
Und trinkt mit dem Gotte Brüderschaft –
Nun geht's erst, als ging's aus der Welt!
»Ei, sieh da, so einsam, Herr Komponist!
Steig auf mit, 's ist schad um die Schuh,
Du löst erst die Schwinge – und wo keine ist,
Da mach uns die Flügel dazu!«
Und was sie ersonnen nun, singen die drei.
»O weh!« ruft ein Sänger herauf,
»Ihr schreit ja die köstlichsten Noten entzwei!«
Und schwingt zu den dreien sich auf.
Nun setzt der Tonkünstler, skandiert der Poet,
Der Sänger gibt himmlischen Schall,
Es lächelt Herr Bacchus: »Wahrhaftig, das geht,
Und 's Trinken verstehen sie all.«
Und wie sie nun alle beisammen sind,
Hebt's sachte die seligen Leut,
Es wachsen dem Rosse zwei Schwingen geschwind
Und überfliegen die Zeit.
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