Dank dir, Erde!
Willst du dich öffnen,
Mein übervolles Herz,
Um auszuschütten
Deines Segens Last?
In dieses goldnen
Herbsttags Fülle
Lohnt es zu schenken
Mit andern Früchten
Der Seele Frucht.
Gefunden hab' ich
Macht in mir selbst,
Fest hier auf Erden
Nun steht mein Fuß,
Und alle Strudel,
Drin ich gewirbelt,
Sind abgeglitten
Von meinem Haupt.
Nun mag mir reifen
Des Lebens Saat,
Die Blitz und Hagel
Doch nicht zerstört.
Ich darf erwarten
Der Ernte Tag:
Bin vor der Zeit nicht verdorben.
Wer fühlt sich Blume,
Wer fühlt sich Fackel,
Duftet und glüht
In Garten und Welt?
O meine unverwelkte Seele,
Wes ist die Kraft,
Die dich hebt und hält?
Und sank auch manches
Glaubens Blendwerk
Vor deinem glanzbetrogenen Blick,
Dein tiefstes Fühlen
Lebt unverdunkelt,
Stern deiner Sterne
Ob allem Geschick.
Dich reizt zum Leben
Der Seele Wollust,
Sich aufzuschließen
Nach freier Wahl;
Du magst nicht schielen
Nach fremden Augen,
Dich lockt und leitet
Der eigne Strahl.
Aus wilden Feuern,
Die lodernd sengten,
Geglüht sind Ringe,
Die dich umziehn.
Du bist von kräftigen
Kreisen umhütet,
Davor die Schrecken
Des Daseins fliehn.
In blaue Tiefe nun tauche,
Mein Auge, sonnenverwandt!
Dankbar die Lippe hauche:
Erde, segnende Erde,
Dich lieb' ich, mütterlich Land.
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