Ludwig Fulda

Ludwig Fulda

15.07.1862 - 30.03.1939

Deutscher Bühnenautor und Übersetzer

Ludwig Anton Salomon Fulda (* 15. Juli 1862 in Frankfurt am Main; † 30. März 1939 in Berlin) war ein deutscher Bühnenautor und Übersetzer.

Leben

Ludwig Fulda war der Sohn eines Bankiers und begann seine schriftstellerische Laufbahn bereits während seines Studiums der Germanistik und Philosophie als Mitarbeiter einer historisch-kritischen Dichterausgabe, nachdem er zunächst eine kaufmännische Ausbildung abgebrochen hatte. Nach dem Abschluss seines Studiums an den Universitäten von Berlin, Leipzig und Heidelberg promovierte er 1883. Danach stellten sich die ersten Erfolge auf dem Theater ein, so dass er ab 1884 als freier Schriftsteller in München lebte (später zeitweise auch in Berlin). Mit seinem Freund Max Bernstein entwickelte er Vermarktungsstrategien für literarische Werke ebenso wie Möglichkeiten, die Zensur zu umgehen. 1886 organisierten die beiden die erste Aufführung von Henrik Ibsens Die Gespenster in Deutschland (in Augsburg) als offiziell nicht öffentliche Aufführung. In Anschluss daran gründete Fulda 1889 in Berlin zusammen mit Otto Brahm und Fritz Mauthner die „Freie Bühne“, deren Leitung er innehatte.

Ludwig Fulda schrieb vor allem Gedichte und Bühnenstücke und war auch als Übersetzer tätig. 1906 und 1913 unternahm er Vortragsreisen durch die USA. Sein unerschrockener Kampf gegen die Zensur, vor allem als Mitbegründer des Goethebundes in Berlin, und sein Eintreten für die Rechte von Autoren prädestinierten ihn geradezu für die Mitarbeit in der Preußischen Akademie der Künste, zu deren Gründungsmitgliedern er 1926 gehörte. Von 1925 bis 1932 war er außerdem zusammen mit Karl Federn der erste Präsident des deutschen PEN-Klubs und ab 1926 Vorsitzender des Senats der Sektion für Dichtkunst in der Preußischen Akademie der Künste.

Zu seinem 70. Geburtstag im Sommer 1932 verlieh ihm Reichspräsident Paul von Hindenburg die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft. Am 5. Mai 1933 wurde er als Jude aus der Sektion für Dichtkunst der Preußischen Akademie der Künste ausgeschlossen und 1935 mit Publikationsverbot belegt.

1937 kehrte er von einem Besuch bei seinem im Jahr zuvor in die USA ausgewanderten Sohn Karl Hermann nach Deutschland zurück, was sich als fataler Fehler herausstellen sollte. Fulda bemühte sich dann lange um ein Ausreisevisum, erhielt jedoch keine Aufenthaltserlaubnis für die USA. Er starb im Alter von 76 Jahren in Berlin durch Suizid.

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