Der Vatikan
So oft ich wiederkehre
Von Rafaels hohen Werken,
Fühl' ich mich reicher, kräftiger,
Der Muth des Herzens wächst,
Und mein ist diese Herrlichkeit.
Bin ich entfernt,
Brennt in mir wieder die Sehnsucht auf,
Die Himmelsschrift der Säle zu lesen,
Und näher, verwandter,
Wächst in meiner Seele
Die Schönheit frisch grünend üppig mir.
Wie so anders,
Als der Kranke zum erstenmal,
Mit Thränen der Wehmuth,
Ohnmächtigen Gefühls
Von dort hernieder stieg.
Seid mir gegrüßt, ihr Genien,
Die ihr so huldreichen Sinnes
Freundlich den Schwachen
Wieder aufnehmt in euern heitern Kreis.
Wie viel Schmerz und Lust
Dank ich nicht euch, Himmelsgeschwister,
Kunst und Poesie!
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