Die Pilger
Absteigend tief in Bergen
Dem Ruheplatz mich nähernd,
Vernehm' ich deutsches Wort,
Aus unbekanntem Munde.
Von neuem geht das Herz mir auf,
Und Thränen ergießen sich
Bei der bescheidenen Bitte
Des wandernden Manns und der Frau.
Sie wandern von Rom,
Wo sie alle Heiligthümer gegrüßt,
In Staub und Hitze
Zum fernen Schwarzwald, der Heimath zurück.
In Nöthen gebetet
Haben sie heut
Und der Himmel erhört sie,
So jubeln sie laut,
Er sendet ihnen im einsamen Gebirge
Deutsche Landsleute zu.
Mit Trost reicht' ich ihnen die Gabe
Und war noch lange bewegt;
Da dacht' ich der Worte
Unsers großen Freundes:
Seh' ich den Pilgrim kann ich mich nie der Thränen enthalten.
O, wie beseelet uns Menschen ein falscher Begriff!
Doch die Armen haben für ihr Leben
Nächst des Herzens und Glaubens Befriedigung
Tausendfaches schönes Erinnern,
Von Roms Herrlichkeit,
Den hohen Gebirgen
Und Florenz Pracht.
Wir alle wallen
In gläubigem Gefühl –
Und kannst du denn immer
So scharf es sondern,
Ob nicht im Glauben,
Im bewegten Herzen,
In der Entzückung,
Dich, wenn auch nur wenig,
Aberglauben beschleicht?
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