Der Minner

»In diesem blicke wohnt das fromme wähnen
Die sehnsucht nach erspähtem bild:
Des sonntags trauer wohnt in diesem blick.«

Wen werden opfer reuen · tier und frucht ·
Dass sie nicht halfen in der menschen dienst
Und bei der feier rauchten vom altar? ...
Vom fenster seh ich rühriges gedräng
Mit schwachen klängen sich verstreun · den purpur
Westwärts ergrauen .. meinen Glücklichen
Und Heitren send ich mit dem südwind träume.
Da rufen drunten die vorübergehn:
»Nun da der werktag naht wirst du die brüder
Zum kampfe treiben · städte bauen müssen
Und starke söhne nach dem erbe leiten.
Für jeden kommt begierde nach der ernte ...«
Ich leide · doch ich lobe was geschehn.
Im rausch des festes hab ich meinen hauch ·
Dass er euch süss umschwebt und grüsst · verweht ·
Mein ganzes blut im abend hingeströmt
Für euch Geliebte – o all ihr Geliebten!

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