Gruß und Gegengruß
Wie sich nach Norden der Magnet bewegt
So wird mein Herz zu dir gezogen,
Getreu es dir, nur dir entgegenschlägt,
Wie sich der Pol nicht rückt am Himmelsbogen;
Ihr Lüfte, o ihr bringt mir süße Kunde,
Du sanfter Hauch, der meine Wange grüßt,
Mir ist, ich fühl' den Athem, der dem Munde
Dem süßen Glanz der Lippen sanft entfließt.
O könnt ihr ihre Gegenwart vermeiden
Und durch die Blumen, durch Gesträuche ziehn?
Bethört, miskennt ihr ach! die höchsten Freuden,
An ihren rothen Wangen zu erglühn,
Die schöner als das Purpurblut der Rosen,
Und holder als der Lilien weiße Pracht;
Die Augen, die ihr sonst mit sanftem Kosen
Umweht und die euch dankbar angelacht. –
Ihr seid, weil es gebot ihr Silberton,
Dem Aufenthalt der Seeligkeit entflohn,
Ihr habt die weite Reise machen müssen,
Um mich Verirrten schön von ihr zu grüßen:
Du Abendroth fließ golden zu ihr nieder,
Bring ihr den Dank des treusten Herzens wieder.
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