Carl August
Du weisst noch ersten stürmejahrs gesell
Wie du voll trotz am zaun den hagelschlossen
Hinwarfst den blanken leib auf den blauschwarz
Die trauben hingen? wie wir beide fuhren
Durch manche finstre bahn · von grausigem lager
Uns hoben und dann rein die dämmerung grüssten?
Wir stets um einen zarten blick in fieber
Bis uns ein tempelwort zum werk berief.
Spross deiner erde mit ergiebigem drang
Und lockerer tiefe der allein dem bund
Wo mancher zierde war nicht durfte fehlen ·
Mit dem verschollenen blinden folgermut
Der dient · nach ziel und eignem heil nicht fragend ·
Der schlicht von dannen geht sobald er fürchtet
Er tauge minder – dank und sold verschmäht
Und ohne ruhm ins dunkel untertaucht.
Dann spannte dich die pflicht – vielleicht ein wahn –
In hartes joch das deine jugend drückte ·
Als jeder seines gartens beste früchte
Einsammeln ging warst du gehemmt in fron.
Maasslos im opfer · sankst du immer tiefer
Ins martertum .. wo alle leichthin schlüpfen
Aus innrer fessel: sahst du dich verderben
Und ehrtest noch der frommen bindung fug.
Du darfst den tadlern rufen aus den trümmern:
Was tut wenn von den tausend einer mehr
Mit kargem pfunde wuchert · seine frachten
In sichre winkel birgt und weises redet:
Dieweil das mark das alle speist vermürbt!
Was gilt mein kleines leben das zerschellt
Am klippenrand · wenn aufrecht bleibt im wind
Von unsrem stamm die unverbrochne treue!
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