Koenig und Harfner
HARFNER:
Wie vor das antlitz du den mantel zogst
Gewahrt ich dass du eine träne bargest
Und einen · Herr · mir nicht gewognen wink.
Wenn du auch heut zu deinem knecht nicht redest:
Um ihn kannst du nicht zürnen den du hiessest
Mit seinem sang nicht mehr von dir zu weichen ...
So murrte wieder undankbares volk?
Bedrohn die stolzen priester dich? Nun weiss ichs:
Den sieg missgönnt der eifersüchtige gott.
KOENIG:
Da du in meiner schande mich belauert –
So hör was dir nicht frommt: mehr als die feinde
Die du genannt und die ich all bestehe
Vernichtet mich der lieben will: du selbst.
Nun trag auch du dein teil das keiner ändert:
Den ich nicht missen mag und den ich hasse
Und der nicht weiss wie er mit gift mich füllt.
Mein schwert mein schild · von fürchterlichem saft
Noch klebrig · klopfst du an dass es dir klirre.
Ins wasser wirfst du dass es tanzt und ringelt
Geschoss wie ich es zum verhängnis wähle.
Die fruchte meiner felder – siedend mühsal
Der langen sommer – gehst du achtlos schütteln
Und kühlst mit einer dir den satten mund.
Dir dienen fieberqualen meiner nächte
Um sie in ton und lispeln zu verwehn.
Mein heilig sinnen drob ich mich verzehre
Zerschellst du in der luft zu bunten blasen
Und schmilzest mein erhabnes königsleid
In eitlen klang durch dein verworfen spiel.
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