Ich kenne dich in jedem Pochen
Ich kenne dich in jedem Pochen
Des Herzens, das an meines schlug,
In jedem Wort, das du gesprochen,
In jedem Blick, in jedem Zug.
Die Stirn, der Hals, drum leichten Falles
Sich schlingt das schwarze Lockenhaar,
Allgegenwärtig lebt das alles
Vor meiner Seele immerdar.
Und doch bei jedem Wiedersehen
Befällt mich wunderbare Scheu;
Ich kann nicht fassen, nicht verstehen,
Daß du so fremd mir scheinst, so neu.
Durch Züge, die ich sonst nicht schaute,
Durch Töne, nie gehört vom Ohr,
Wird mählich dann das Altvertraute
Mir lieblicher noch als zuvor.
So bringt der Frühling seine Lieder
Und Blüten uns erst nach und nach,
Und schöner jeden Morgen wieder
Sehn wir ihn als am frühern Tag.
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