Die Rose im November
Herbstlich rauh verödet sind die Fluren,
Und verschwunden ist des Sommers Glanz;
Dennoch reich' ich eine seiner Spuren
Glühend Dir zum jugendlichen Kranz.
Diese Rose, die sich spät erschlossen,
Dufte Lenzgefühl Dir in die Brust. –
Ach sie hat die Sonne nicht genossen,
Nicht der milderen Entwicklung Lust.
Feuchte Lüfte haben sie erzogen,
Dennoch trotzte sie mit innrer Kraft,
Still und schweigend kalten Nebelwogen,
Und des Sturmes wilder Leidenschaft.
Dir, der tiefe Innigkeit und Güte
Mitgefühl für stumme Schmerzen reicht,
Sage ihre bald verwelkte Blüthe
Welchem Loos ihr trübes Schicksal gleicht.
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