Soldatenlied
Was zieht da für schreckliches Sausen,
Wie Pfeifen durch Sturmeswehn?
Das wendet das Herz recht vor Grausen,
Als sollte die Welt vergehn.
Das Fußvolk kommt da geschritten,
Die Trommeln wirbeln voran,
Die Fahne in ihrer Mitten
Weht über den grünen Plan,
Sie prangt in schneeweißem Kleide
Als wie eine milde Braut,
Die gibt dem hohe Freude,
Wen Gott ihr angetraut.
Sie haben sie recht umschlossen,
Dicht Mann an Mann gerückt,
So ziehen die Kriegsgenossen
Sreng, schweigend und ungeschmückt,
Wie Gottes dunkler Wille,
Wie ein Gewitter schwer,
Da wird es ringsum so stille,
Der Tod nur blitzt hin und her.
Wie seltsame Klänge schwingen
Sich dort von der Waldeshöh!
Ja, Hörner sind es, die singen
Wie rasend vor Lust und Weh.
Die jungen Jäger sich zeigen
Dort drüben im grünen Wald,
Bald schimmernd zwischen den Zweigen,
Bald lauernd im Hinterhalt.
Wohl sinkt da in ewiges Schweigen
Manch schlanke Rittergestalt,
Die anderen über ihn steigen,
Hurra! in dem schönen Wald,
Es funkelt das Blau durch die Bäume –
»Ach, Vater, ich komme bald!«
Trompeten nur hör ich werben
So hell durch die Frühlingsluft,
Zur Hochzeit oder zum Sterben
So übermächtig es ruft.
Das sind meine lieben Reiter,
Die rufen hinaus zur Schlacht,
Das sind meine lustigen Reiter,
Nun, Liebchen, gute Nacht!
Wie wird es da vorne so heiter,
Wie sprühet der Morgenwind,
In den Sieg, in den Tod und weiter,
Bis daß wir im Himmel sind!
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