Vorüber sind die Feste!

Vorüber sind die Feste wieder,
Die uns gegrüßt mit Glanz und Licht,
Verstummt die holden Weihnachtslieder,
D'raus reinster Liebe Segen spricht.

Es gab dafür ein langes Sorgen,
Ein Vorbereiten Tag und Nacht,
Beim Lampenschein ward mancher Morgen
Gar arbeitsvoll herangewacht.

Das Werk der Liebe zu bereiten,
Bemühte sich so alt und jung,
Und jedes Herz schien sich zu weiten
In Hoffnung und Erinnerung,

Ein Liebesfest so ohne Gleichen
Im ganzen großen Vaterland,
Wo Engelsruf und Sternenzeichen
Zu hoher Botschaft sich verband!

Und Liebe wurde zum Erbarmen:
Vom Christbaum aus dem eignem Heim
Fiel mancher Strahl auch auf die Armen
Und weckte neuer Hoffnung Keim. –

Die heil'ge Nacht – die Feiertage
Mit aller Weihe, allem Glück,
Des Jahreswechsels ernste Frage –
Wir blicken jetzt darauf zurück.

Vorüber wieder sind die Feste
Und uns umfängt die Alltagswelt,
Doch bleibt uns ja davon das Beste:
Begeistrung, die uns aufrecht hält.

Sie, die am Sterne sich entzündet,
Der in der Weihnacht zog vorauf
Und allen Sehenden verkündet:
Es naht das Heil – nun wachet auf!

Nun wachet auf zum Liebesglauben,
Nun dient der neuen Zeit des Lichts –
Den Weihegruß kann niemand rauben,
Was ihm nicht dient, zerfällt in nichts.

Den Festen folgt der Arbeit Mühen,
Das ihnen freudig ging voran –
Wenn wir im Dienst der Menschheit glühen,
Sind wir auf rechter Lebensbahn.

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