Schürz dich Gretlein
»Nun schürz dich Gretlein schürz dich,
Wohl auf mit mir davon,
Das Korn ist abgeschnitten,
Der Wein ist eingethan.«
»Ach Hänßlein, liebes Hänßlein,
So laß mich bey dir sein,
Die Wochen auf dem Felde,
Den Feiertag beim Wein.«
Da nahm ers bey den Händen,
Bey ihrer schneeweissen Hand
Er führt sie an ein Ende,
Da er ein Wirthshaus fand.
»Nun Wirthin, liebe Wirthin,
Schaut um nach kühlem Wein,
Die Kleider dieses Gretlein
Müssen verschlemmet sein.«
Die Gret hub an zu weinen,
Ihr Unmuth der war groß,
Daß Ihr die lichten Zähren
Ueber ihr Wenglein floß.
»Ach Hänßlein, liebes Hänßlein,
Du redtest nicht also,
Als du mich heim ausführest
Aus meines Vaters Hof.«
Er nahm sie bey den Händen,
Bey ihrer schneeweissen Hand,
Er führt sie an ein Ende,
Da er ein Gärtlein fand.
»Ach Gretlein, liebes Gretlein,
Warum weinst du so sehr,
Reuet dich dein freier Muth,
Oder reut dich dein Ehr?«
»Es reut mich nicht mein freier Muth,
Darzu auch nicht mein Ehr;
Es reuen mich mein Kleider,
Die werden mir nimmermehr.«
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