Herzog Georg Bernhard

Blauer Himmel, Bergesluft,
Dunkler Hain und Blumenduft,
Zitternd glänzt auf grüner Au
Schon der frische Abendtau.

Kunstgebilde, Saitenklang,
Bei der Sonne Untergang,
Ganz allein am Waldessaum
Steht der Herzog wie im Traum.

Ja, des Herzogs Seele träumt,
Seine Lippen sind gereimt,
Und der Abendsonne Schein
Faßt sein schlichtes Bildnis ein.

Träumet er vom Wüstensand,
Von des Meeres grünem Strand,
Von der Welten Harmonie
Und der Wahrheit Poesie?

Träumet er von einem Licht,
Einstens strahlend – sichtbar nicht –
Jenes Wunderbild, es lebt,
Ueber ihm im Himmel schwebt.

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