An meine Freunde

Geniesset des Lebens,
O Freunde genießt,
Weh euch! wenn vergebens
Die Jugend verfließt!
Geniesset der Freude,
Sie biethet sich dar
Im festlichen Kleide,
Mit Blumen in Haar.

Ein Wuchrer verüble
Mir Freyheit und Lust,
Der rechne, der grüble
Mit keuchender Brust:
Erknick’ und erwerbe
Sich fürstliches Gut,
Daß einstens ein Erbe
Sein spottend verthut:

Ha, hört ihr ertönen
Die volle Musik?
Euch lächeln die Schönen,
Euch lächelt das Glück:
Auf, munter mit Kränzen
Die Stirenn umlaubt,
Und unter den Tänzen
Brav Küsse geraubt!

Und wenn ja zu heilig
Ein Mädchen sich wehrt,
Sich, streng und jungfräulich,
Vom Küssenden kehrt:
So langt nur ein Gläschen
Champagner ihr her!
Sie rümpfet das Näschen,
Ich wette, nicht mehr.

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