Früher Tod
Wie stirbt es schön sich in der Kindheit Tagen:
Die Knospe welkt, bevor sie sich erschlossen,
Es stockt das Herz, noch eh’ es recht geschlagen,
Und nichts verliert es, das noch nichts genossen.
Der Traum entflieht, noch ehe das Erwachen
Verrath an seinen holden Bildern übte,
Es schweigt der Mund, eh’ er verlernt zu lachen,
Das Auge bricht, eh’ es die Thräne trübte.
Zum Himmel kehrt die reine Seele wieder,
Kein finstrer Tod macht sie beim Scheiden beben:
Es beugt ein Engel sich zum Kinde nieder,
Und von den Lippen küßt er ihm das Leben.
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