Ein stiller Ritter mit geschlossenem Visier
Ein stiller Ritter mit geschlossenem Visier:
Das Unglück, stach ins Herz mit seiner Lanze mir.
Dem alten Herz entsprang das Blut in trüben Fluten,
Versiegt auf Blum und Blatt in klaren Sonnengluten.
Mein Auge deckte Nacht, laut schrie ich auf vor Schmerz,
In wilden Schauern zuckend starb mein altes Herz.
Der Ritter Unglück schwang hernieder sich vom Pferde,
Mich fasste seine Hand mit finsterer Gebärde.
Mit eh'rnem Handschuh griff in meine Wunde er,
Sein mitleidlos Gebot ertönte hart und schwer.
Und es geschah, da rauh sein Finger mich berührte,
Dass ein erneutes Herz ich stolz und rein verspürte.
Und dass von göttlicher Gnade heiss durchbebt
Ein junges, tapfres Herz in tiefer Brust mir lebt.
Und voller Ehrfurcht blieb ich, zweifelnd und benommen,
Gleich einem Menschen, dem Gott selbst im Traum gekommen.
Der gute Ritter stieg von neuem auf sein Pferd
Und nickte scheidend, wie er von mir sich gekehrt.
Und schrie, noch immer hör die Stimme ich mit Beben:
Hüt' dich, so milde komm ich einmal nur im Leben.
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