Heimweh in die Welt
Blieb es doch so lang’ vor Liebe stumm;
kann ich doch mein Herz, mein Herz nicht töten.
War ich Dein, nur Dein in Glut und Nöten;
weißt warum?
Weil mein Herz so wild;
weil es Meere braucht,
wenn der Sturm ins Blut mir taucht;
weil es Deine Tiefen so gefühlt.
Doch wenn nun der Frühling wieder sprießt,
o ich fühl’s, ich fühl’s, so stumm ich blieb,
und im warmen Sturm der junge Trieb
schwillt und schießt:
wird mein Herz so wild,
weil es Meere braucht,
wenn der Sturm ins Blut mir taucht,
weil es so in alle Weiten fühlt.
Hast es doch gewußt. Es war im Mai:
als der schreckende Blitz uns rot umlohte,
als ich meinem Bruder Donner drohte,
wild und frei:
gabst mir deine Hand,
mein in Glut und Schmerz,
sankest mir ans junge Herz,
unten tief das ferne deutsche Land.
Und wenn nun der Frühling blühen will
und die wilden Blitze wieder glühn
und im Sturm die Meere wieder sprühn:
dann, oh still!
gieb mir deine Hand,
Einmal noch ein Schmerz,
Einmal noch ein deutsches Herz.
dann – leb wohl, mein Weib, mein Vaterland.
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