An den König von Preussen Friedrich Wilhelm den Zweyten

Vater des seligen Volks, welches im Schatten des Öhlbaums
Früchte des Friedens genießet, höre den zitternden Ton
Meines schwachen Gesanges; schüchtern singet die Muse,
Feuriger fühlet das Herz, fühlet die doppelte Wonne,
Welche der Anblick der Schwester, die dir den Bruder ersetzt,

An dem Tage dir einflößt, der sie der Erde geschenkt. –
Nicht die blendende Pracht, nicht die bezaubernden Feste,
Wie nur ein König sie giebt, dessen beseelender Wink
Alle Künste versammelt, alle Musen herbey lockt,
Nicht die Welschen Gesänge, noch Melpomenens Spiel,
Noch die Scherze Thaliens, oder das künstliche Feuer,
Welches der Gatte Cytherens selber in Lemnos erfand,
Oder im Ätna bereitet, hat mich so mächtig entzückt,
Als die himmlische Wonne, welche dein Antlitz entdeckte,
Da dich Gemahlinn und Schwester, da dich das englische Chor
Liebender Kinder umgab, fröhlicher Neffen umringte.
Diese Wonne genoß ich, diese besinge mein Lied! –

Heil dem Tage, der uns Wilhelminen gegeben!
Segen ist er den Völkern, welche die Freundschaft vereinet.
Diese Tochter der Brennen ist nun Bataviens Stolz;
Diese bringet dem Lande Frieden und dauerndes Glück;
Diese vereinigt die Herzen, welche der Dämon getrennet,
Der zum Verderben des Landes heilige Nahmen sich gab.
Dreyfach sey sie gesegnet; dreyfach in deiner Umarmung,
Allgeliebter Monarch! Jeder kommende Tag
Sey ihr ein festlicher Tag, sey was der heutige ist!
Preussens schützender Engel, streue Palmen und Rosen,
Wenn sie sich von uns entfernt, auf den gesicherten Pfad,

Wo ihr theurer Vermählter, voll von Sehnsucht und Liebe
Ihre Zurückkunft erwartet. Folgt ihr, zärtliche Thränen!
Folgt ihr, segnende Wünsche! Du nur, Bildniß der Fürstinn,
Die wir verehren und lieben, ewig bleib’ uns zurück!

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