An den Liebling bey dem Heere
Wo bleibt mein Freund? Wo strahlen seine Blicke
Von edlem Ehrgeiz angeglüht?
Wo bleibt er, daß ich an mein Herz ihn drücke,
Das ihm so heiß entgegen flieht?
Er kömmt! er kömmt! ich fühl’s; – denn unter allen
Erles’nen Helden seiner Schaar,
Seh’ ich die weiße Feder stolzer wallen,
Die seines Huthes Zierde war.
Schon fleucht sein Roß mit eines Sturmwinds Flügel:
Das edle kriegerische Thier,
Kennt seines Reiters Wunsch, es fleucht vom Hügel
Herab, und bringt ihn her zu mir. –
Sey mir gegrüßt, mein Stolz und meine Krone!
Von einem Gott mir zugesandt,
Aus deiner heißen mütterlichen Zone,
Zu der Columbus Wege fand.
Ich seh’, dein Auge blitzt ein doppelt Feuer,
Von Lieb’ und Tapferkeit entflammt:
Mir strahlt es Lieb’ und Tod dem Ungeheuer,
Das von Lernäens Hydra stammt.
Die Heldentugend winkt dir gleich Alciden:
Ich seh’s, daß du entschlossen bist;
Ich seh’, dir ist der Ehrenkranz beschieden,
Der meines Lieblings würdig ist.
Horch! horch! es tönt der Aufruf schon zum Streite.
O, daß ich dir nicht folgen kann! –
Nimm mit, was dir gehört, nimm deine Beute,
Mein zärtlich Herz, und kämpf’ als Mann!
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