Textarchiv - Heinrich von Kleist

Das Horoskop

mrbot — Thu, 15 Mar 2018 22:10:02 +0000

Wehe dir, daß du kein Tor warst jung, da die Grazie dir Duldung
Noch erflehte, du wirst, Stax, nun im Alter es sein.

1808

Die unverhoffte Wirkung

mrbot — Mon, 05 Mar 2018 22:10:02 +0000

Wenn du die Kinder ermahnst, so meinst du, dein Amt sei erfüllet.
Weißt du, was sie dadurch lernen? – Ermahnen, mein Freund!

Heinrich von Kleist

1808

Das Sprachversehen

mrbot — Tue, 20 Feb 2018 22:10:01 +0000

Was! Du nimmst sie jetzt nicht, und warst der Dame versprochen?
Antwort: Lieber! vergib, man verspricht sich ja wohl.

Heinrich von Kleist

1808

Die Reuige

mrbot — Sat, 17 Feb 2018 22:10:02 +0000

Himmel, welch eine Pein sie fühlt! Sie hat so viel Tugend
Immer gesprochen, daß ihr nun kein Verführer mehr naht.

Heinrich von Kleist

1808

Der Aufschluss

mrbot — Fri, 09 Feb 2018 22:10:01 +0000

Was dich, fragst du, verdammt, stets mit den Dienern zu hadern?
Freund, sie verstehen den Dienst, aber nicht du den Befehl.

Heinrich von Kleist

1808

Der unbefugte Kritikus

mrbot — Sun, 04 Feb 2018 22:10:01 +0000

Ei, welch ein Einfall dir kömmt! Du richtest die Kunst mir, zu schreiben,
Ehe du selber die Kunst, Bester, zu lesen gelernt.

Heinrich von Kleist

1808

Eine notwendige Berichtigung

mrbot — Thu, 01 Feb 2018 22:10:01 +0000

Frauen stünde, gelehrt sein, nicht? Die Wahrheit zu sagen,
Nützlich ist es, es steht Männern so wenig, wie Fraun.

Heinrich von Kleist

1808

Unterscheidung

mrbot — Tue, 09 Jan 2018 00:00:21 +0000

Schauet dort jene! Die will ihre Schönheit in dem, was ich dichte,
Finden, hier diese, die legt ihre, o Jubel, hinein!

Heinrich von Kleist

1808

Musikalische Einsicht

mrbot — Tue, 09 Jan 2018 00:00:21 +0000

Zeno, beschirmt, und Diogen, mich, ihr Weisen! Wie soll ich
Heute tugendhaft sein, da ich die Stimme gehört.

Eine Stimme, der Brust so schlank, wie die Zeder, entwachsen,
Schöner gewipfelt entblüht keine, Parthenope, dir.

Nun versteh ich den Platon erst, ihr ïonischen Lieder,
Eure Gewalt, und warum Hellas in Fesseln jetzt liegt.

Heinrich von Kleist

1808

Die Marquise von O ...

mrbot — Mon, 08 Jan 2018 23:00:28 +0000

Dieser Roman ist nicht für dich, meine Tochter. In Ohnmacht!
Schamlose Posse! Sie hielt, weiß ich, die Augen bloß zu.

Heinrich von Kleist

1808