Textarchiv - Friedrich von Matthisson https://www.textarchiv.com/friedrich-von-matthisson Deutscher Lyriker. Geboren am 23. Januar 1761 in Hohendodeleben bei Magdeburg. Gestorben am 12. März 1831 in Wörlitz. de Vauklüse https://www.textarchiv.com/friedrich-von-matthisson/vaukluese <div class="field field-name-body field-type-text-with-summary field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="schema:text content:encoded"><p>Einsam grünender Oelbaum, der am wilden<br /> Moosgesteine sich trauernd hinbeugt, athme<br /> Kühlung über den Fremdling; Sommergluthen<br /> Sprühte der Maitag</p> <p>Hier wohnt Stille des Herzens! Goldne Bilder<br /> Steigen aus der Gewässer klarem Dunkel:<br /> Hörbar waltet am Quell der leise Fittig<br /> Segnender Geister.</p> <p>Fleuch, des Künftigen Traum! Verwallt in Nebel,<br /> Eitle Schattenbilder des Vergangnen!<br /> Einen Tropfen der Lethe nur, und Psyche<br /> Schauert vor Wonne.</p> </div></div></div><div class="field field-name-field-author field-type-taxonomy-term-reference field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" rel="schema:author"><a href="/friedrich-von-matthisson" typeof="skos:Concept" property="schema:name" datatype="">Friedrich von Matthisson</a></div></div></div><div class="field field-name-field-releasedate field-type-number-integer field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="schema:datePublished">1838</div></div></div><span rel="schema:url" resource="/friedrich-von-matthisson/vaukluese" class="rdf-meta element-hidden"></span><span property="schema:name" content="Vauklüse" class="rdf-meta element-hidden"></span> Wed, 01 Apr 2015 00:04:41 +0000 akessler 767 at https://www.textarchiv.com Zuruf https://www.textarchiv.com/friedrich-von-matthisson/zuruf <div class="field field-name-body field-type-text-with-summary field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="schema:text content:encoded"><p>Alles kann sich umgestalten!<br /> Mag das dunkle Schicksal walten.<br /> Muthig! auf der steilsten Bahn.<br /> Trau’ dem Glücke! trau’ den Göttern!<br /> Steig’, trotz Wogendrang und Wettern,<br /> Kühn, wie Cäser, in den Kahn.</p> <p>Laß den Schwächling angstvoll zagen!<br /> Wer um Hohes kämpft, muß wagen!<br /> Leben gelt’ es oder Tod.<br /> Laß die Woge donnernd branden!<br /> Nur bleib immer, magst du landen<br /> Oder scheitern, selbst Pilot!</p> </div></div></div><div class="field field-name-field-author field-type-taxonomy-term-reference field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" rel="schema:author"><a href="/friedrich-von-matthisson" typeof="skos:Concept" property="schema:name" datatype="">Friedrich von Matthisson</a></div></div></div><div class="field field-name-field-releasedate field-type-number-integer field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="schema:datePublished">1851</div></div></div><span rel="schema:url" resource="/friedrich-von-matthisson/zuruf" class="rdf-meta element-hidden"></span><span property="schema:name" content="Zuruf" class="rdf-meta element-hidden"></span> Mon, 16 Feb 2015 23:00:22 +0000 akessler 768 at https://www.textarchiv.com Die neuen Argonauten https://www.textarchiv.com/friedrich-von-matthisson/die-neuen-argonauten <div class="field field-name-body field-type-text-with-summary field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="schema:text content:encoded"><p>Spannt die Segel jauchzend auf,<br /> Rüstige Gefährten!<br /> Trotz der Braven, die vom Lauf<br /> Nie zur Heimath kehrten.</p> <p>Zevs, den Schirmer in Gefahr,<br /> Auf! ihn hoch zu preisen!<br /> Dreymal sahn wir seinen Aar<br /> Um den Wimpel kreisen.</p> <p>Wo sich Muth und Jugendlust<br /> In der Seele regen,<br /> Ehern stemmt sich da die Brust<br /> Der Gefahr entgegen.</p> <p>Muthig, Brüder, wann sie dräut!<br /> Nur im Kraftgefühle<br /> Männlicher Beharrlichkeit<br /> Kämpft man sich zum Ziele.</p> <p>Hört ihr, wie der Fahrwind saust?<br /> Taumelnd fliehn die Küsten;<br /> Der umschäumte Kiel durchbraust<br /> Rasch die Wasserwüsten.</p> <p>Seht! von unsern Melodien<br /> Mächtig angezogen,<br /> Gaukelt fröhlich der Delphin<br /> Im Krystall der Wogen.</p> <p>Laßt, beym letzten Abendstrahl,<br /> An der Heimath Gränzen,<br /> Syrakuser im Pokal<br /> Noch zum Abschied glänzen.</p> <p>Heil! den Lieben, dreymal hoch!<br /> Bis zum Wiedersehen,<br /> Deren weiße Schleyer noch<br /> Am Gestade wehen!</p> <p>Dem Gedächtniß eures Hains,<br /> Wo wir opfernd schieden,<br /> Sprengen wir des Götterweins<br /> Fromm, ihr Tyndariden!</p> <p>Blickt voll Huld auf unser Schiff,<br /> Wann Gewitter lohen<br /> Und, bey Nacht, am Felsenriff<br /> Wirbelströme drohen!</p> <p>Auch den Schlummernden, die hier<br /> Schnell wie Schaum verschwanden,<br /> Eh’ des Lorbeers Heldenzier<br /> Um die Stirn sie wanden;</p> <p>Sey der Kelch, umhaucht vom Duft<br /> Junger Blüthensprossen,<br /> Auf die ungeheure Gruft<br /> Festlich ausgegossen.</p> <p>Mit Syrenensang entrief<br /> Hoffnung sie dem Hafen,<br /> Die, viel hundert Klafter tief,<br /> Unter uns nun schlafen.</p> <p>Im gebrochnen Dämmerschein<br /> Von Poseidons Hallen<br /> Schmiegen sich um ihr Gebein<br /> Zackige Korallen.</p> <p>Froh gewagt ist halb gethan!<br /> Mag der Abgrund stürmen<br /> Und bis an des Mondes Bahn<br /> Sich die Woge thürmen!</p> <p>Mag (der Wechselwinde Spiel<br /> In der Brandung Rachen)<br /> Morsch des Fahrzeugs Bau vom Kiel<br /> Bis zum Wimpel krachen:</p> <p>Kühnheit, dem Olymp entsandt<br /> Von den großen Göttern,<br /> Waltet noch mit starker Hand<br /> Auf zerschellten Brettern;</p> <p>Scheucht, wenn Leichen Erd’ und Meer<br /> Graunvoll schon bedecken,<br /> Tief zum Tartarus das Heer<br /> Blasser Todesschrecken.</p> <p>Auf! im höchsten Feyerton,<br /> Unter Jubelchören,<br /> Ihr, bis an den Acheron,<br /> Huldigung zu schwören!</p> <p>Die Trophäen ihrer Macht<br /> Strahlen, gleich den Sternen<br /> Der entwölkten Sommernacht,<br /> Aus der Vorwelt Fernen.</p> <p>Jasons Kampfgenossen hieß,<br /> Zwischen Ungeheuern,<br /> Sie dem goldnen Wundervließ<br /> Stät entgegen steuern.</p> <p>Sie beflügelte den Speer<br /> In Achilleus Händen,<br /> Tausendfach dem Troerheer<br /> Tod und Schmach zu senden;</p> <p>Stählte des Odysseus Kraft,<br /> Dem verruchten Thoren<br /> Lodernd den Olivenschaft<br /> In die Stirn zu bohren;</p> <p>Stürzte sich bey Marathon<br /> Unter die Barbaren;<br /> Führte durch den Rubikon<br /> Cäsars Heldenschaaren.</p> <p>Alles weicht, wo sie gebeut!<br /> Ihre Streitkohorten<br /> Sprengten der Unmöglichkeit<br /> Diamantne Pforten!</p> <p>Auf! im höchsten Feyerton,<br /> Unter Jubelchören,<br /> Ihr, bis an den Acheron,<br /> Huldigung zu schwören!</p> </div></div></div><div class="field field-name-field-author field-type-taxonomy-term-reference field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" rel="schema:author"><a href="/friedrich-von-matthisson" typeof="skos:Concept" property="schema:name" datatype="">Friedrich von Matthisson</a></div></div></div><div class="field field-name-field-releasedate field-type-number-integer field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="schema:datePublished">1800</div></div></div><span rel="schema:url" resource="/friedrich-von-matthisson/die-neuen-argonauten" class="rdf-meta element-hidden"></span><span property="schema:name" content="Die neuen Argonauten" class="rdf-meta element-hidden"></span> Sun, 08 Feb 2015 16:43:34 +0000 akessler 741 at https://www.textarchiv.com