Textarchiv - Maximilian Bern https://www.textarchiv.com/maximilian-bern Deutscher Schriftsteller und Herausgeber. Geboren am 11. November 1849 in Cherson. Gestorben am 10. September 1923 in Berlin. de Das unheimliche Wesen https://www.textarchiv.com/maximilian-bern/das-unheimliche-wesen <div class="field field-name-body field-type-text-with-summary field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="schema:text content:encoded"><p>In mannigfaltiger Gestalt<br /> Treibt heimtückisch sein Wesen<br /> Ein Ungetüm, von dem im Brehm<br /> Und Häckel nichts zu lesen.</p> <p>Ganz harmlos ist es äusserlich,<br /> Obwohl es reich an Mängeln;<br /> Mit ihm verglichen ähneln selbst<br /> Die Raubtiere noch Engeln.</p> <p>Oft scheint es zahm . . doch trau’ ihm nicht!<br /> Denn – heuchelt es auch Treue,<br /> Urplötzlich wieder überfällt<br /> Es grundlos dich auf's neue.</p> <p>Es freut sich, wenn dir was misslingt,<br /> Und hat Erfolg dein Streben,<br /> Dann knurrt es, brächte gerne dich<br /> Um jedes Glück im Leben.</p> <p>Es gönnt dir nichts auf weiter Welt,<br /> Nicht Ehre und nicht Habe, –<br /> Verfolgt geheim mit seinem Hass<br /> Dich bis zu deinem Grabe.</p> <p>Ja, selbst bei deinem Nekrolog<br /> Wird oft sein Neid nach rege.<br /> Das unheimliche Wesen heisst –<br /> Recht treuherzig: Kollege.</p> </div></div></div><div class="field field-name-field-author field-type-taxonomy-term-reference field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" rel="schema:author"><a href="/maximilian-bern" typeof="skos:Concept" property="schema:name" datatype="">Maximilian Bern</a></div></div></div><div class="field field-name-field-releasedate field-type-number-integer field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="schema:datePublished">1904</div></div></div><span rel="schema:url" resource="/maximilian-bern/das-unheimliche-wesen" class="rdf-meta element-hidden"></span><span property="schema:name" content="Das unheimliche Wesen" class="rdf-meta element-hidden"></span> Fri, 15 Apr 2016 22:00:02 +0000 akessler 887 at https://www.textarchiv.com Entwicklungsgrenze https://www.textarchiv.com/maximilian-bern/entwicklungsgrenze <div class="field field-name-body field-type-text-with-summary field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="schema:text content:encoded"><p>Nicht schreckt mehr die moderne Frau<br /> Der schwierigste Beruf des Mannes!<br /> Was immer einer leisten mag,<br /> Das echte Ueberweib auch kann es!</p> <p>Bald gibt es keine Wissenschaft<br /> Und keine Tätigkeit auf Erden,<br /> In der die Mitbewerberin<br /> Gefährlich nicht beginnt zu werden</p> <p>Jurisprudenz und Medizin<br /> Astronomie selbst und so weiter<br /> Sind ihr bequeme Sprossen nur<br /> An geistiger Entwicklungsleiter. –</p> <p>Wer sagt’s voraus, wie weit sie noch<br /> Uns als Rivalin überflügelt,<br /> Wenn Mitleid mit dem schwachen Mann<br /> Nicht rechtzeitig ihr Streben zügelt?!</p> <p>Erlernt sie alles doch! . . . nur nicht<br /> Das einfachste von allen Dingen:<br /> Vom Wagen einer Strassenbahn<br /> Korrekt nach vorne abzuspringen.</p> </div></div></div><div class="field field-name-field-author field-type-taxonomy-term-reference field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" rel="schema:author"><a href="/maximilian-bern" typeof="skos:Concept" property="schema:name" datatype="">Maximilian Bern</a></div></div></div><div class="field field-name-field-releasedate field-type-number-integer field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="schema:datePublished">1904</div></div></div><span rel="schema:url" resource="/maximilian-bern/entwicklungsgrenze" class="rdf-meta element-hidden"></span><span property="schema:name" content="Entwicklungsgrenze" class="rdf-meta element-hidden"></span> Wed, 06 May 2015 05:38:07 +0000 akessler 889 at https://www.textarchiv.com Auf totem Geleise https://www.textarchiv.com/maximilian-bern/auf-totem-geleise <div class="field field-name-body field-type-text-with-summary field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="schema:text content:encoded"><p>Menschen giebt’s, die durch Nornengesetz,<br /> Fremde Schuld oder eigene Thaten<br /> Aus verkehrreichem Schienennetz<br /> Auf ein totes Geleise geraten.</p> <p>Ihnen vorüber ziehn in die Welt<br /> Tausende auf die Jagd nach dem Glücke;<br /> Sie nur wie angekettet hält<br /> Unthätig, hilflos des Schicksals Tücke! –</p> <p>Eingeschränkt, verbleiben getrennt<br /> Sie für immer von allen Wegen,<br /> Wo der treibende Ehrgeiz entbrennt,<br /> Zielbewusst stolze Kräfte sich regen.</p> <p>Von verzehrender Sehnsucht gequält,<br /> Mitzustürmen ins Freie, ins Weite,<br /> Sterben auch die ihr Leben verfehlt<br /> Unbeachtet, einsam … bei Seite.</p> </div></div></div><div class="field field-name-field-author field-type-taxonomy-term-reference field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" rel="schema:author"><a href="/maximilian-bern" typeof="skos:Concept" property="schema:name" datatype="">Maximilian Bern</a></div></div></div><div class="field field-name-field-releasedate field-type-number-integer field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="schema:datePublished">1904</div></div></div><span rel="schema:url" resource="/maximilian-bern/auf-totem-geleise" class="rdf-meta element-hidden"></span><span property="schema:name" content="Auf totem Geleise" class="rdf-meta element-hidden"></span> Sun, 05 Apr 2015 01:11:12 +0000 akessler 891 at https://www.textarchiv.com Vagantenlied https://www.textarchiv.com/maximilian-bern/vagantenlied <div class="field field-name-body field-type-text-with-summary field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="schema:text content:encoded"><p>Nun ist mir alles einerlei,<br /> Geht es empor, geht’s abwärts wieder:<br /> Und geht es gar nicht, streck’ ich mich<br /> An Strassenrand zum Sterben nieder.</p> <p>Der Morgen findet mich dann tot<br /> Wie manchen Vogel auf der Halde,<br /> Wie manches Wild, gestorben nachts<br /> Vereinsamt, hilflos, tief im Walde.</p> <p>Und streift der erste Frührotschein<br /> Die Wangen mir, die leichenfahlen,<br /> Dann schimmern sie, als freut’ ich mich,<br /> Erlöst zu sein von meinen Qualen.</p> </div></div></div><div class="field field-name-field-author field-type-taxonomy-term-reference field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" rel="schema:author"><a href="/maximilian-bern" typeof="skos:Concept" property="schema:name" datatype="">Maximilian Bern</a></div></div></div><div class="field field-name-field-releasedate field-type-number-integer field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="schema:datePublished">1904</div></div></div><span rel="schema:url" resource="/maximilian-bern/vagantenlied" class="rdf-meta element-hidden"></span><span property="schema:name" content="Vagantenlied" class="rdf-meta element-hidden"></span> Thu, 12 Mar 2015 23:00:02 +0000 akessler 890 at https://www.textarchiv.com Kritik der Weltschöpfung https://www.textarchiv.com/maximilian-bern/kritik-der-weltschoepfung <div class="field field-name-body field-type-text-with-summary field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="schema:text content:encoded"><p>Wenn ich der liebe Herrgott wär’,<br /> Dann möchte ich mich schämen,<br /> Und würde noch einmal die Welt<br /> Zu schaffen mich bequemen.</p> <p>Denn wahrlich recht misslungen scheint<br /> Sie mir in manchem Teile,<br /> Was mich durchaus nicht Wunder nimmt,<br /> Denk’ ich der grossen Eile,</p> <p>In der Gott dies sein Erstlingswerk<br /> Vollbracht in nur sechs Tagen,<br /> Anstatt mit seiner Schöpfung sich<br /> Noch manches Jahr zu plagen. –</p> <p>Das Welterschaffen ist wohl schwer!<br /> Drum, wenn ich’s recht betrachte,<br /> Muss ich gestehn, dass Einzelnes<br /> Gott nicht so übel machte.</p> <p>Zu früh nur fand er alles gut<br /> Mit selbstgefäll’ger Miene.<br /> Nicht leugnen lässt sich sein Talent,<br /> Ihm fehlte bloß Routine.</p> </div></div></div><div class="field field-name-field-author field-type-taxonomy-term-reference field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" rel="schema:author"><a href="/maximilian-bern" typeof="skos:Concept" property="schema:name" datatype="">Maximilian Bern</a></div></div></div><div class="field field-name-field-releasedate field-type-number-integer field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="schema:datePublished">1904</div></div></div><span rel="schema:url" resource="/maximilian-bern/kritik-der-weltschoepfung" class="rdf-meta element-hidden"></span><span property="schema:name" content="Kritik der Weltschöpfung" class="rdf-meta element-hidden"></span> Wed, 11 Mar 2015 23:00:02 +0000 akessler 886 at https://www.textarchiv.com Arme Natur! https://www.textarchiv.com/maximilian-bern/arme-natur <div class="field field-name-body field-type-text-with-summary field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="schema:text content:encoded"><p>Die »süsse, heilige Natur«,<br /> Die Künstlern einst so schön erschienen,<br /> Ist nun entwertet; Stümpern nur<br /> Kann heut' sie noch zum Vorbild dienen.</p> <p>Entwickelt haben sich zu dritt<br /> Die Malerei, Musik und Dichtung;<br /> Doch die Natur, sie hielt nicht Schritt<br /> Und blieb getreu der alten Richtung.</p> <p>In Form und Farbenton blamiert<br /> Sie Tag für Tag sich drum abscheulich;<br /> Die Bäume sind nicht stylisiert,<br /> Die Schatten nicht genügend bläulich,</p> <p>Die Wolken viel zu wenig bunt,<br /> Die Berge völlig falsch gestaltet;<br /> Was sie erzeugt, ist Kitsch und Schund,<br /> In Stoff und Kolorit veraltet.</p> <p>Oft thut mir die Natur recht leid!<br /> Die arme ist schon ganz marode,<br /> Lernt nichts von Künstlern neuer Zeit<br /> Und kommt missachtet aus der Mode.</p> </div></div></div><div class="field field-name-field-author field-type-taxonomy-term-reference field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" rel="schema:author"><a href="/maximilian-bern" typeof="skos:Concept" property="schema:name" datatype="">Maximilian Bern</a></div></div></div><div class="field field-name-field-releasedate field-type-number-integer field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="schema:datePublished">1904</div></div></div><span rel="schema:url" resource="/maximilian-bern/arme-natur" class="rdf-meta element-hidden"></span><span property="schema:name" content="Arme Natur!" class="rdf-meta element-hidden"></span> Fri, 06 Mar 2015 23:00:15 +0000 akessler 888 at https://www.textarchiv.com Warum? https://www.textarchiv.com/maximilian-bern/warum <div class="field field-name-body field-type-text-with-summary field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="schema:text content:encoded"><p>Warum, wenn mir’s am Tag gelang,<br /> Vertraut mit dir zu kosen,<br /> Träum’ ich oft ganze Nächte lang<br /> Von nichts als wilden Rosen?</p> <p>Und – schau’ ich wilde Rosen an,<br /> Wo ich am Tage gehe,<br /> Wie kommt es, Mädel, das ich dann<br /> Dich nachts im Traume sehe?</p> </div></div></div><div class="field field-name-field-author field-type-taxonomy-term-reference field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" rel="schema:author"><a href="/maximilian-bern" typeof="skos:Concept" property="schema:name" datatype="">Maximilian Bern</a></div></div></div><div class="field field-name-field-releasedate field-type-number-integer field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="schema:datePublished">1904</div></div></div><span rel="schema:url" resource="/maximilian-bern/warum" class="rdf-meta element-hidden"></span><span property="schema:name" content="Warum?" class="rdf-meta element-hidden"></span> Mon, 02 Mar 2015 15:34:45 +0000 akessler 884 at https://www.textarchiv.com