Textarchiv - Martin Opitz https://www.textarchiv.com/martin-opitz Deutscher Dichter. Geboren am 23. Dezember 1597 in Bunzlau. Gestorben am 20. August 1639 in Danzig. de Eile der Liebe https://www.textarchiv.com/martin-opitz/eile-der-liebe <div class="field field-name-body field-type-text-with-summary field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="schema:text content:encoded"><p>Ach, Liebste, lass uns eilen,<br /> So lang’ es Zeit;<br /> Es schadet das Verweilen<br /> Uns beiderseit.</p> <p>Der edlen Schönheit Gaben<br /> Fliehn Fuss für Fuss,<br /> Dass alles, was wir haben,<br /> Verschwinden muss.</p> <p>Der Wangen Zier verbleichet,<br /> Das Haar wird greis,<br /> Der Augen Feuer weichet,<br /> Die Brunst wird Eis.</p> <p>Das Mündlein von Korallen<br /> Wird ungestalt,<br /> Die Hände auch verfallen,<br /> Und du wirst alt.</p> <p>Drum lass uns jetzt geniessen<br /> Der Jugend Frucht,<br /> Bevor wir folgen müssen<br /> Der Jahre Flucht!</p> </div></div></div><div class="field field-name-field-author field-type-taxonomy-term-reference field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" rel="schema:author"><a href="/martin-opitz" typeof="skos:Concept" property="schema:name" datatype="">Martin Opitz</a></div></div></div><div class="field field-name-field-releasedate field-type-number-integer field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="schema:datePublished">1904</div></div></div><span rel="schema:url" resource="/martin-opitz/eile-der-liebe" class="rdf-meta element-hidden"></span><span property="schema:name" content="Eile der Liebe" class="rdf-meta element-hidden"></span> Fri, 23 Jun 2017 22:00:24 +0000 mrbot 8030 at https://www.textarchiv.com Ich liebe meine Schäferin https://www.textarchiv.com/martin-opitz/ich-liebe-meine-schaferin <div class="field field-name-body field-type-text-with-summary field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="schema:text content:encoded"><p>Wohl dem, der weit von hohen Dingen<br /> Den Fuss stellt auf der Einfalt Bahn;<br /> Wer seinen Mut zu hoch will schwingen,<br /> Der stösst gar leichtlich oben an.<br /> Ein jeder lobe seinen Sinn,<br /> Ich liebe meine Schäferin.</p> <p>Ein hohes Schloss wird von den Schlägen<br /> Des starken Donners mehr berührt;<br /> Wer weit will, fällt oft aus den Wegen<br /> Und wird durch seinen Stolz verführt.<br /> Ein jeder lobe seinen Sinn,<br /> Ich liebe meine Schäferin.</p> <p>Auf grosser See sind grosse Wellen,<br /> Viel Klippen, Sturm und harter Wind;<br /> Wer klug ist, bleibet bei den Quellen,<br /> Die in den grünen Wäldern sind.<br /> Ein jeder lobet seinen Sinn,<br /> Ich liebe meine Schäferin.</p> <p>Hat Phyllis gleich nicht Gold und Schätze,<br /> So hat sie doch, was mir gefällt;<br /> Womit ich mein Gemüt ergetze,<br /> Wird nicht gekauft um Gut und Geld.<br /> Ein jeder lobe seinen Sinn,<br /> Ich liebe meine Schäferin.</p> <p>Man steht bei reicher Leute Pforte<br /> Sehr oft, und kömmt doch selten ein;<br /> Bei ihr bedarf es nicht der Worte:<br /> Was ihr ist, ist nicht minder mein.<br /> Ein jeder lobe seinen Sinn,<br /> Ich liebe meine Schäferin.</p> <p>Ist sie gleich nicht von hohem Stande,<br /> So ist sie dennoch aus der Welt:<br /> Hat sie gleich keinen Sitz im Lande,<br /> Sie selbst ist mir ein weites Feld.<br /> Ein jeder lobe seinen Sinn,<br /> Ich liebe meine Schäferin.</p> </div></div></div><div class="field field-name-field-author field-type-taxonomy-term-reference field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" rel="schema:author"><a href="/martin-opitz" typeof="skos:Concept" property="schema:name" datatype="">Martin Opitz</a></div></div></div><div class="field field-name-field-releasedate field-type-number-integer field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="schema:datePublished">1904</div></div></div><span rel="schema:url" resource="/martin-opitz/ich-liebe-meine-schaferin" class="rdf-meta element-hidden"></span><span property="schema:name" content="Ich liebe meine Schäferin" class="rdf-meta element-hidden"></span> Fri, 16 Jun 2017 23:00:19 +0000 mrbot 8031 at https://www.textarchiv.com Ode „Ich empfinde fast ein Grawen” https://www.textarchiv.com/martin-opitz/ode-ich-empfinde-fast-ein-grawen <div class="field field-name-body field-type-text-with-summary field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="schema:text content:encoded"><p>Ich empfinde fast ein Grawen<br /> Daß ich / Plato / für vnd für<br /> Bin gesessen über dir;<br /> Es ist Zeit hinauß zu schawen /<br /> Vnd sich bey den frischen Quellen<br /> In dem grünen zu ergehn /<br /> Wo die schönen Blumen stehn /<br /> Vnd die Fischer Netze stellen.</p> <p>Worzu dienet das studieren<br /> Als zu lauter Vngemach?<br /> Vnter dessen laufft die Bach<br /> Vnsers Lebens das wir führen /<br /> Ehe wir es inne werden /<br /> Auff jhr letztes Ende hin /<br /> Dann kömpt ohne Geist vnd Sinn<br /> Dieses alles in die Erden.</p> <p>Hola / Junger / geh’ vnd frage<br /> Wo der beste Trunck mag seyn /<br /> Nimb den Krug / vnd fülle wein.<br /> Alles Trawren / Leid vnd Klage<br /> Wie wir Menschen täglich haben<br /> Eh’ vns Clotho fort gerafft<br /> Will ich in den süssen Safft<br /> Den die Traube gibt vergraben.</p> <p>Kauffe gleichfals auch Melonen<br /> Vnd vergieß deß Zuckers nicht;<br /> Schawe nur daß nichts gebricht.<br /> Jener mag der Heller schonen /<br /> Der bey seinem Gold’ vnd Schätzen<br /> Tolle sich zu krencken pflegt /<br /> Vnd nicht satt zu Bette legt:<br /> Ich wil weil ich kann mich letzen.</p> <p>Bitte meine gute Brüder<br /> Auff die Music vnd ein Glaß:<br /> Kein ding schickt sich / dünckt mich / baß /<br /> Als ein Trunck vnd gute Lieder.<br /> Laß’ ich schon nicht viel zu erben /<br /> Ey so hab ich edlen Wein;<br /> Wil mit andern lustig seyn /<br /> Wann ich gleich allein muß sterben.</p> </div></div></div><div class="field field-name-field-author field-type-taxonomy-term-reference field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" rel="schema:author"><a href="/martin-opitz" typeof="skos:Concept" property="schema:name" datatype="">Martin Opitz</a></div></div></div><div class="field field-name-field-releasedate field-type-number-integer field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="schema:datePublished">1645</div></div></div><span rel="schema:url" resource="/martin-opitz/ode-ich-empfinde-fast-ein-grawen" class="rdf-meta element-hidden"></span><span property="schema:name" content="Ode „Ich empfinde fast ein Grawen”" class="rdf-meta element-hidden"></span> Sun, 13 Sep 2015 22:00:02 +0000 akessler 1293 at https://www.textarchiv.com Das Fieberliedlin https://www.textarchiv.com/martin-opitz/das-fieberliedlin <div class="field field-name-body field-type-text-with-summary field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="schema:text content:encoded"><p>Nechst als zugleiche lagen<br /> Zwey Lieb in Fiebers Schmertz<br /> Sprach er: ich bin zu tragen<br /> Für dich bereit, mein Hertz,<br /> Für dich bin ich bereit zu leiden,<br /> Und soll sich meine Seele scheiden.</p> <p>Er lag in heißer Flammen,<br /> Die Sprache ließ schon nach,<br /> Die Hitze kam zusammen,<br /> Der Puls schlug sehr gemach;<br /> Empfund doch mitten in dem Leiden,<br /> Weil er bey ihr wahr, Lust und Freuden.</p> <p>Sie schlug die Augen nieder,<br /> Als er fiel in den Tod,<br /> Er wandte hin und wieder<br /> Sein Haupt in letzter Noth,<br /> Sein Hertz ward matt, die Adern sprungen,<br /> Der Geist wurd auszufahrn gezwungen.</p> <p>Sie sprach: mein Lieb, mein Leben,<br /> Ich schwimme wegen dein,<br /> Und ich, er sagt, muß geben<br /> Für dich mein Seelelein,<br /> So ist er in der Schoß gestorben,<br /> Die er so treulich hatt erworben.</p> </div></div></div><div class="field field-name-field-author field-type-taxonomy-term-reference field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" rel="schema:author"><a href="/martin-opitz" typeof="skos:Concept" property="schema:name" datatype="">Martin Opitz</a></div></div></div><div class="field field-name-field-releasedate field-type-number-integer field-label-hidden"><div class="field-items"><div class="field-item even" property="schema:datePublished">1818</div></div></div><span rel="schema:url" resource="/martin-opitz/das-fieberliedlin" class="rdf-meta element-hidden"></span><span property="schema:name" content="Das Fieberliedlin" class="rdf-meta element-hidden"></span> Fri, 24 Jul 2015 10:37:36 +0000 akessler 1284 at https://www.textarchiv.com