Charlotte von Ahlefeld
06.12.1781 - 27.07.1849
Deutsche Schriftstellerin
Charlotte Elisabeth Sophie Louise Wilhelmine von Ahlefeld, geb. von Seebach (* 6. Dezember 1781 in Stedten bei Weimar; † 27. Juli 1849 in Teplitz) war eine deutsche Schriftstellerin. Pseudonyme: Elisa Selbig, Ernestine, Natalie, Verfasserin der Erna, Verfasserin der Felicitas, Verfasserin der Marie Müller, C.
Leben
Charlotte von Ahlefeld war die Tochter des Regimentskommandanten Alexander Christoph August von Seebach und dessen Ehefrau Albertine Wilhelmine von Ingersleben. Ihre Erziehung erhielt sie durch Hauslehrer und Gouvernanten. Ihre Gedichte, die sie als Zehnjährige verfasste, sollen Goethe beeindruckt haben.
1798 konnte Charlotte von Ahlefeld mit ihrem Erstlingsroman „Liebe und Trennung oder merkwürdige Geschichte der unglücklichen Liebe zweyer fürstlicher Personen jetziger Zeit“ debütieren.
Am 21. Mai 1798 heiratete sie den Gutsbesitzer Johann Rudolf von Ahlefeld auf Saxtorf, Sehestedt und Ludwigsburg. Getraut wurden sie von Johann Gottfried Herder in der Stadtkirche St. Peter und Paul in Weimar. Das Paar hatte drei Söhne: Friedrich (1799–1862), Erich (1800–1853) und Hermann (1806–1855). In der St. Peter und Paul Kirche in Sehestedt befindet sich noch heute ein von Charlotte von Ahlefeld gestiftetes Gemälde.
1799 veröffentlichte sie ihren zweiten Roman „Maria Müller“, der lange Zeit ein enormer Publikumserfolg war. Sie veröffentlichte mehr als 30 Romane und Erzählbände und einen Band Gedichte, meist unter Pseudonymen, wie es damals für weibliche Autoren üblich war. Ihre Romane und Erzählungen verfasste sie im Stil des klassizistischen Romans bzw. des rationalistischen Familienromans. Die Liebeskonflikte sind häufig in die „Ritterzeit“ versetzt und enden mit „Entsagung“.
Von Februar bis August 1803 hatte sie einen Briefwechsel und persönlichen Umgang mit dem Bildhauer Christian Friedrich Tieck in Weimar. 1807 trennte sie sich von ihrem Ehemann „wegen dessen Untreue und Heftigkeit“. und wohnte in Schleswig als freie Schriftstellerin.
Im Herbst 1821 lebte Charlotte von Ahlefeld wieder in Weimar, um Johann Wolfgang von Goethe und Charlotte von Stein, Charlotte Ahlefelds Schwester Amalia war ihre Schwiegertochter, nahe zu sein. Befreundet war sie außerdem mit Sophie Mereau. Sie korrespondierte mit Clemens von Brentano.
Ihr literarisches Schaffen endete 1832 mit ihrem Roman Der Stab der Pflicht. Bis an ihr Lebensende lebte sie zurückgezogen, hatte aber brieflichen Kontakt mit ihren Verlegern und Freunden. 1846 zog sie nach Bad Teplitz aus gesundheitlichen Gründen. Am 25. November 1848 starb ihr Ehemann auf seinem Gut in Sehestedt und hinterließ ein beträchtliches Vermögen. Charlotte starb am 27. Juli 1849 in Bad Teplitz. Sie wurde in Prag begraben. In Teplitz wurde ihr den Denkmal gesetzt.
Ihr Teilnachlass wird im Thüringischen Staatsarchiv Rudolstadt aufbewahrt. In der Datenbank Kalliope werden 59 Handschriftensätze von ihr nachgewiesen.