Das Sechste

Du freudenbote führtest weiland
Durch einen winter grames voll
Mich in ein wunderbares eiland
Das ganz von blüt und knospe quoll.

Verborgne fülle deiner güter
Entdecktest du dem Einen hier
Und deine liebe ward dem hüter
Und deines eignen blühens zier.

Im hain rief wach der feierfrohe
Der erstlingsopfer fromme hast
Von deren frühgeschauter lohe
Im sinn mir blieb nur schwacher glast

In trockne scheiter flog der bolzen
Des Helfers mit entflammtem schwung ·
Zerspaltne feuer all verschmolzen
Im streben nach vergöttlichung.

Ich sah vom berg aus ein erneuter
Wonach mein drang umsonst gefragt:
Das Fernenland – du warst der deuter
Da es aus nebeln mir getagt.

Rein blinkten unsre tempelbögen:
Du blicktest auf .. da floh voll scham
Was unrein war zu seinen trögen ·
Da blieb nur wer als priester kam ...

Nun dringt dein name durch die weiten
Zu läutern unser herz und hirn ..
Am dunklen grund der ewigkeiten
Entsteigt durch mich nun dein gestirn.

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