Bei Musik
Wer bist du, dessen Odem auf den Wogen
Der Töne mir entgegenquillt?
Entzückungen, die nicht von dieser Erde,
Wehn leise mich aus ihnen an; ich werde
Hinunter an das bleiche Meer gezogen,
Das zwischen hier und drüben schwillt.
Mich führt ein Weib, verhüllt mit weißem Schleier,
In ihren Kahn; von dannen trägt
Der Windeshauch uns auf dem Wellenspiele,
Das sich melodisch bricht am Kiele
Und tönend bei den Klängen ihrer Leier
Stets weitre, weitre Kreise schlägt.
Ein Lispeln hallt um mich von Geisterstimmen,
Und Laute, die ich nie gekannt,
Und Murmeln hör' ich ungesehner Quellen;
Dann legt sich große Stille auf die Wellen,
Drauf weiße, wunderbare Blüten schwimmen,
Wie Boten von dem Jenseitsstrand.
In eine Schale, während süßes Beben
Vom Haupt zum Fuße mich durchschleicht,
Schöpft von den blassen Wellen die Verhüllte
Und bietet mir zum Trank die randgefüllte;
Mir stockt der Atemzug; ist's Tod, ist's Leben,
Was sie mir in dem Kelche reicht?
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