Æmilie Juliane von Barby-Mühlingen
19.08.1637 - 03.12.1706
Deutsche Dichterin
Leben
Æmilie Juliane war die Tochter des Grafen Albert Friedrich von Barby und Mühlingen und seiner Gattin Ursula, geb. von Oldenburg-Delmenhorst. Während des Dreißigjährigen Krieges wohnte die Familie bei Graf Ludwig Günther von Schwarzburg-Rudolstadt (1581–1646) auf der Heidecksburg. Aemilie Julianes Vater starb 1641 und die Mutter 1642. Aemilie Juliane wurde daraufhin von Graf Ludwig Günther adoptiert und mit dessen Kindern zusammen erzogen. Ihr Hofmeister in Rudolstadt war der Kirchenliederdichter und spätere Kanzler Ahasverus Fritsch.
Am 7. Juli 1665 heiratete sie ihren Vetter, den Reichsgrafen Albert Anton von Schwarzburg-Rudolstadt. Zwei Kinder werden 1667 und 1668 geboren, eines stirbt schon drei Tage nach der Geburt.
Æmilie Juliane dichtete nahezu 600 geistliche Lieder, das bekannteste ist „Bis hierher hat mich Gott gebracht“. Im Evangelischen Gesangbuch findet sich daneben das Lied: Wer weiß, wie nahe mir mein Ende, welches Johann Sebastian Bach in drei Kantaten (BWV 27, BWV 84 u. BWV 166) verarbeitete. In einer Art investigativem Journalismus hatte zuvor der Universalgelehrte Johann Gottfried Gregorii im Jahr 1719 in seiner musikwissenschaftlichen Abhandlung Gottgefälliger Glantz der Warheit die bis dahin umstrittene Verfasserschaft dieses Ewigkeitsliedes durch die bekannte Kirchenliedtexterin bewiesen.
Aber nicht nur mit dem Tod beschäftigten sich ihre Lieder, sondern mit nahezu allen Lebenslagen: Für „Eltern, wenn sie ihr Kind zur Schule schicken“ oder „Vor der [Erb-]Theilung“.