Nur einer noch strebt zu dem Himmelsbogen
Nur einer noch strebt zu dem Himmelsbogen
Der letzte ist's, die grüne Hoffnung spielt
So bang um ihn, der ewig hingezogen
Im Himmelblau, die letzte Blüte kühlt.
Die Blüte harrt, will daß aus jenen Wogen,
Ein Sternlein ihr in Busen fall', doch wühlt
Ein schwarzer Sturm, in sanften Himmelsmeeren
Und ohn' den Stern, kann lang die Blüt' nicht währen.
Und endlich irrt, von unerstiegnen Höhen
Die es verließ, und nimmermehr erringt
Ein Wesen her; das mir mit süßen Wehen
Den Busen löst. Zur offnen Wunde dringt
Sein höhres Leben. Nie wird mir's vergehen
Weil mein Gebet sich um die Schönheit schlingt.
Doch kann sie nur sich schön herniederneigen
Und ohne sie ich nie die Höh' ersteigen.
So fesselt mich die schönste Freiheit wieder
Mit ew'ger Sehnsucht an die Erde hin.
Denn sie verlor die Göttlichkeit der Lieder
Die sie elegisch singt. Der hohe Sinn
Blickt traurig zu der harten Erde nieder
Und sucht der Freude spärlichen Gewinn.
So bete ich zum Ewigen das nimmer
In ihr verlischt, und weine um die Trümmer.
Ein reines Wesen hat mich an der Stelle
Wo es mich liebend stille angerührt
Mit Heiligkeit erfüllt und zarter Helle.
Und alles, was das Leben zu mir führt
Wird wilde Woge, in der sanften Quelle
Die sich wie Ähnlichkeit in mir verliert.
Ich seh' im Quell die Sterne spiegelnd beben,
Den Spiegel aber wellenabwärts streben.
Es spricht die kalte Schönheit auch aus Dir
Die nichts erzeugt, als ihren eignen Willen
So schön zu sein, und jeder beuget ihr
Den eignen Sinn, ihn mit ihr anzufüllen.
Sie wandelt ewig sich nur schaffend hier.
Und nie kann sie die fremde Sehnsucht stillen.
Sie blickt in sich sich selbst so schön erbauet,
Denn sie erlischt wenn sie ins Leben schauet.
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