Schnitterlied

Wir schnitten die Saaten, wir Buben und Dirnen,
Mit nackenden Armen und triefenden Stirnen,
Von steigenden dunkeln Gewittern bedroht –
Gerettet das Korn! Und nicht Einer der darbe!
Von Aehre zu Garbe
Ist Raum für den Tod –
Wie schwellen die Lippen des Lebens so rot!

Hoch thronet ihr Schönen auf güldenen Sitzen
In strotzenden Garben umflimmert von Blitzen –
Nicht Eine die darbe! Wir bringen das Brot!
Zum Reigen! Zum Tanze! Zur tosenden Runde!
Von Becher zu Munde
Ist Raum für den Tod –
Wie schwellen die Lippen des Lebens so rot!

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