Unterwegs
Nun zieh' ich hin, du liebes Kind,
Frisch vor mir fährt der Morgenwind
Und rührt mit sanftem Schauder leis
Die Wipfel, die vom Frührot glühen. –
Ach, seit ich dich mein eigen weiß,
Wie reich dünkt mir die Welt zu blühen!
Allüberall, im Schmelz der Auen,
Im zarten Lichtgewölk, im Wald,
Glaub' ich dich, liebliche Gestalt,
Gleich wie durch Nebel noch zu schauen.
Die Sonne hebt aus dunkelm Bach
Dein lächelnd Auge mir entgegen;
Es täuscht der Glieder anmutvoll Bewegen
Der Schattentanz des Laubes nach.
Und wenn urplötzlich dann im Wind
Das holde Gaukelspiel zerrinnt,
Dann schließ' ich rastend wohl die Augenlider;
Und sieh, ein neues Wunder tut sich kund:
Ich find' in meines Herzens Grund
Dich klarer nur und schöner nur dich wieder.
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