Tejas Todesgesang

Erloschen ist der helle Stern
Der hohen Amalungen:
O Dietrich, teurer Held von Bern,
Dein Heerschild ist zersprungen.
Das Feige siegt, das Edle fällt,
Und Treu' und Mut verderben,
Die Schurken sind die Herrn der Welt: –
Auf, Goten, laßt uns sterben! –

O schöner Süd, o schlimmes Rom,
O süße Himmelsbläue,
O blutgetränkter Tiberstrom,
O falsche welsche Treue!
Noch hegt der Nord manch kühnen Sohn,
Als unsres Hasses Erben,
Der Rache Donner grollen schon: –
Auf, Goten, laßt uns sterben!

Vom Kaukasus bis vor Byzanz,
Welch stolzes Siegeswallen!
Der Goten Glück stieg auf in Glanz,
In Glanz auch soll es fallen.
Die Schwerter hoch, um letzten Ruhm
Mit letzter Kraft zu werben:
Fahr wohl, du freudig Heldentum: –
Auf, Goten, laßt uns sterben! –

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