Sehnsucht nach der Schweiz
Sehnend denk’ ich Eurer stillen Hütten,
Wo die Unschuld immer lächelnd wohnt;
Wo die Einfalt väterlicher Sitten
Reines Blut und muntres Alter lohnt.
Thränen rinnen, denk’ ich Eurer Höhen,
Eurer tiefen Thäler frisch umkränzt;
Eurer Eisgefilde, Eurer Seen,
Sanft vom Aetherhimmel überglänzt;
Und der Wiesenplane, wo im Weiden
Unter Kindern Ziegenheerden geh’n,
Und der Kindheit zephyrgleiche Freuden
Mit den Blütenflocken mich umwehn:
Wo des Felsstrom’s nächtlich wildes Rauschen,
Das der Abhang schwindelnd überblickt,
Stumm der Hirt und seine Braut belauschen,
Tief im Anschau’n seiner Kraft entzückt;
Wo des Knaben braune Pfirsigwange
Glänzend schwarzes Lockenhaar umwallt,
Und aus voller Brust im Lenzgesange
Kraftgefühl und Freiheitssinn erschallt;
Wo Natur und Menschheit still vereinet,
Hand in Hand, auf Himmelshöhen geh’n;
Wo kein Auge bittre Thränen weinet,
Frohe Blicke nur zum Himmel seh’n!
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