Gegen die Einzelhaft

Allein, allein, doch nicht auf freier Erde,
In einer Zelle engem Raum allein –
Dämonen steigen auf im düstren Schrein,
Als Ton ein Schrei, – als Bild wahnsinnige Geberde.

Nacht – Tag – Nichts – Nichts – die Zeit, sie stehet stille,
Das Herz steht gleichfalls still – im Innern bebt's,
Von außen – Eis und Tod – im Innern lebt's,
Im Innern kocht und bäumet sich des Menschen Wille.

Des Menschen Wille! Groß und Furien ähnlich,
Kleinmütig, schwach! Barmherzigkeit, ich fleh':
»Werft mich hinab in schäumend wilde See,
Nach raschem Tod, nicht nach lebend'gem Grab begehr' ich sehnlich.

Vom schroffen Fels stoßt mich mit Menschenhand hinunter!
Laßt mich dabei ein einzig Menschenantlitz seh'n, –
Ertötet nicht den Blick – die Sonne bleibt am Himmel steh'n, –
Die Sinne, die gemordet, geh'n für immer unter!«

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