Liebesnacht

Still ist der Abend,
Linde und labend
Sinkt sie zur Erde, die träumende Nacht.
Scheu und voll Sehnen,
Zage, in Thränen
Stehst du vor mir in entschleierter Pracht.

Fort mit dem Zagen,
Kecker dein Wagen,
Löse den Gürtel der Scham geschwind!
Liebestrunken,
Wonneversunken
Lass die Nacht uns verträumen, mein Kind! –

Matt in der Ferne
Schwinden die Sterne,
Matt wird der Lampe verglimmender Schein.
Nahe der Morgen,
Nahe die Sorgen,
Nahe des Tages nichtiges Sein!

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