An Friedrich Leopold Grafen zu Stolberg
Fritz, Fritz! Bei den Unsterblichen, die hold
Auch meinem Leben sind! – Sie zeugen mir! –
Sieh, angesichts der Ritter unsers Volks
Und ihrer losen Knappen, schreitest du
Zu Trutz, mit Wehr und Waffen, in mein Feld,
Und wirfst den Fehdehandschuh vor mich hin.
Ha! Schauerte nun auch die Menschlichkeit,
Wie Hektorn vor dem Ajax; und Achill,
Vor dir mich an; hüb' ich ihn doch empor.
Bei Gott! Bei Gott! Du Trotziger, ich muß! –
So gelt' es dann! Sieg gelt' es, oder Tod! –
Denn wisse! Keinem Knaben sprichst du Hohn,
Der seine ersten Waffen schwankend prüft.
Straff sind die Sehnen meiner Jugendkraft;
Ich bin gewandt zu ringen; meinem Arm
Ist Phöbus goldnes Schwert ein Halmenspiel;
Des Fernhintreffers Silberbogen weiß
Ich wohl zu spannen; treffe scharf das Ziel;
Mein Köcher rasselt goldner Pfeile voll – – –
Wer mag einher in meiner Rüstung gehn? –
Es gelte, Fritz! Sieg gelt' es, oder Tod!
Du! Huldigt dir Gesang und Sprach' allein?
Und waltet nicht des Mäoniden Geist
Auch über meinem Haupt? Ich rang mit ihm,
Wie Herkuls Kraft mit Anteus Zauber rang.
Bezwang ich ihn nicht oben in der Luft? –
Ich komm', ich komme dir! Denn ehren mag
Ein solcher Widersacher das Gefecht.
Wie wird des Sieges Blume meinen Kranz
Verherrlichen! – Und gäbe mich der Rat
Der Himmelsherrscher dir auch unterthan;
So könnt' ich doch von keiner edlern Hand,
Als deiner sterben, edler, starker Held!
Auf rüste dich! Sieg gilt es oder Tod!
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