Hayingen auf der Asp
Sei mir willkommen, Städtchen
In dieser schlimmen Zeit!
Hat dich Aprilgestöber
Auf das Gebirg verschneit?
So finster und so enge
Mag wohl kein andres sein,
Es nimmt der Straßen Länge
Dein kleines Rathhaus ein.
Und niest einmal die Schildwacht
An deinem obern Thor,
Gleich schallt ein helles Prosit
Vom untersten empor!
Doch bin ich armer Wandrer
An deinem Obdach froh,
So durstig ist kein Andrer,
Und müde keiner so.
In einer grauen Stube
Reichst du mir Speis' und Trank;
Dir thaun die Phantasieen
Des Dichters auf zum Dank.
Die Thore will ich zimmern
Aus ew'gem Cedernholz,
Ein goldnes Dach soll schimmern
Auf Thurm und Kirche, stolz.
Ich pflanze Bäum' und Reben
Auf deiner kahlen Au,
Und über alles wölb' ich
Des Sommerhimmels Blau.
Dann zahl' ich meine Zeche;
Leb' wohl, du sel'ger Ort!
Ich muß durch Berg und Fläche
In Schnee und Regen fort!
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