Johann Gaudenz von Salis-Seewis

Johann Gaudenz von Salis-Seewis

26.12.1762 - 29.01.1834

Schweizer Dichter

Johann Gaudenz Freiherr von Salis-Seewis (* 26. Dezember 1762 auf Schloss Bothmar bei Malans; † 29. Januar 1834 ebenda) war ein Schweizer Dichter.

Leben

Salis-Seewis entstammt dem Adelsgeschlecht der von Salis. Seine Eltern waren Freiherr Johann Ulrich von Salis-Seewis und die Freiin Jakobea von Salis-Bothmar. Zwischen 1779 und 1789 diente er als Offizier in der Schweizergarde des französischen Königs in Paris, bis ihn die Französische Revolution zum Abschied verleitete - Salis-Seewis war einer der Günstlinge Marie Antoinettes. Im nächsten Jahr unternahm er eine Reise durch die Niederlande und Deutschland (u.a. Weimar), auf der er Goethe, Herder, Schiller, Wieland und Matthisson kennenlernte. Insbesondere mit dem Letztgenannten verband ihn eine innige Freundschaft. Die Dichterkollegen des Sturm und Drang und der Empfindsamkeit nannten ihn die „Bündner Nachtigall“.
1791 verschied seine Mutter. 1793 kehrte er in die Schweiz zurück, heiratete die 22-jährige Ursina Pestalozzi und trat in den Gemeinderat seiner Heimatgemeinde Malans ein. An den politischen Veränderungen in seinem Heimatland war er in den nächsten Jahren lebhaft beteiligt, befürwortete 1798 entschieden den Anschluss der Drei Bünde an die neue, von Frankreich ausgerufene Helvetische Republik. Nachdem das Gebiet im darauffolgenden Jahr von Österreich besetzt wurde, musste Johann Gaudenz mit seiner Familie nach Zürich fliehen. Hier ernannte man ihn zum Generalinspektor der helvetischen Truppen. Diese Tätigkeit brachte ihm den zweideutigen Namen „Dichtergeneral“ ein, denn als helvetischer Generalinspektor war ihm wenig Glück beschieden. So ging er einige Zeit später nach Bern und erhielt eine Stelle am Kassationsgerichtshof. Die Mediationsakte von 1803 ermöglichte ihm eine Rückkehr in den neu gegründeten Kanton Graubünden. Dort bekleidete er mehrere Staatsämter bis 1817, dann trat er als eidgenössischer Oberst zurück. Sein Vater war zwei Jahre zuvor gestorben. Bis zu seinem Tod 1834 lebte er zurückgezogen in Malans.

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