Das Diadem

Wer je erwählt den innern Thron der Dinge,
Des Menschenherzens majestätisch Gut,
Und wahrte klar den Geist vor Übermut,
Daß er in falschem Wahn sich nicht verfinge –

Er wird getragen frei auf sichrer Schwinge,
Die er sich selber schuf, ob Wind und Flut,
Geborgen schwebt er in der höchsten Hut,
Gleichwie gehalten von dem Ring der Ringe.

In dieses Daseins rohen Stofflichkeiten,
Wo oft als edel das Gemeine gilt,
Der hohle Tropf von Dünkel überquillt

Und Larven keck in Hermelinen schreiten,
Ward ihm, zu überwinden Schmach und Leben,
Das Diadem der seltnen Kraft gegeben.

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