An einen Freund
Wehre nicht der Liebe, wenn im Lenze
Deines Lebens sie dein Herz beschleicht,
Wenn sie deiner Locke Blumenkränze,
Süßen Nektar deiner Lippe reicht!
Nimmer darfst du dich der Regung schämen,
Die den jungen Busen schwellend hebt,
Darfst ihr nicht den raschen Fittig lähmen,
Der in Kühnheit zu den Wolken strebt.
Denn ein Gott wog allen Erdensöhnen
In der Liebe ihres Daseyns Glück,
Und am hohen Zauberreiz des Schönen
Weidet auch ein Engel seinen Blick.
Welche Gottheit, die der Liebe gleichet!
Erd’ und Himmel ehren ihr Gebot.
Und so weit das All der Dinge reichet
Ist nur Einer liebeleer, der Tod!
Wehre nicht der Liebe, wenn im Lenze
Deines Lebens sie dein Herz beschleicht,
Wenn sie deiner Locke Blumenkränze,
Süßen Nektar deiner Lippe reicht.
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