Die Schmetterlinge

Schweb’ her von deinem Blumenhügel,
Du flatternde Sylphidenschaar!
Entfalte deine Schimmerflügel,
Enthülle deiner Farben Spiegel,
Und stelle deine Reize dar!

Beginne du den Reihn, Aurore,
Du frühgebohrnes Maienkind,
O du, die schönste von dem Chore,
Das mit der blüthenreichen Hore
Des flücht’gen Daseyns Tanz beginnt!

Folgt all’ ihr andern, die mit Düften
Die anmuthsvolle Flora nährt!
Harmloses Volk der Blumentriften,
Einst wird in Edens stillern Lüften
Ein Loos, wie euers uns gewährt.

Einst werden wir die Hülle spalten,
In der wir zur Verwandlung gehn,
Es wird zu schöneren Gestalten
Sich der gepreßte Geist entfalten,
Bey eines mildern Frühlings Wehn.

Wann dehnt sich meiner Seele Flügel?
Wann schlüpf ich aus der Sinnlichkeit?
Sylphiden, meiner Hofnung Siegel,
O! schwebt von eurem Blumenhügel,
Ein Sinnbild der Unsterblichkeit!

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