An Ruhheims Fluren

Zerreiß den Wolkenschleier,
Du herbstliche Natur!
Erschein’ in deiner Feier,
Du meine Lieblingsflur!
Verklärt euch, o ihr Felder,
So freundlich, lieb und hold,
Erglänzt, erglänzt ihr Wälder,
Im Abendsonnengold!

Ihr ewiggrünen Matten,
Ihr sanftgewölbten Höh’n,
Ihr düstern Tannenschatten,
Ihr spiegelklaren See’n,
Ihr kalmusreichen Wiesen,
Ihr Haiden, braun und wüst,
O! seyd, seyd mir gepriesen,
Seyd herzlich mir gegrüßt!

Ich seh’, ich seh’ euch wieder,
Und wie ich euch verließ,
So find’ ich ganz euch wieder,
So freundlich, lieb und süß.
Ihr dämmert noch so schaurig,
Ihr jubelt noch so laut,
Ihr lispelt noch so traurig,
Und schattet noch so traut.

Ihr seht, ihr seht mich wieder;
Und wie ihr sonst mich saht,
So seht ihr ganz mich wieder,
An Art und Kraft und That.
Mein Herz ist noch so offen,
So schwärmend und so wild,
Mein Sehnen und mein Hoffen
Noch immer unerfüllt.

Ihr friedenvollen Felder,
Ihr thauberauschten Au’n,
Ihr feierlichen Wälder,
Umhaußt von Nacht und Grau’n,
Umweht, umweht den Müden,
Mit eurer tiefen Ruh,
Und lispelt euren Frieden
Dem heißen Schwärmer zu.

O! nehmt in eure Wonne
Den müden Waller auf –
Es endet schon die Sonne
Den hohen Heldenlauf.
Der braune Abend schleiert
Den Forst, die Flur, die Flut,
Die matte Schöpfung feiert,
Und alles Leben ruht.

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