Die Sterne

Wie wohl ist mir im Dunkeln!
Wie weht die laue Nacht!
Die Sterne Gottes funkeln
In feierlicher Pracht.
Komm, Ida, komm ins Freie,
Und laß in jene Bläue,
Und laß zu jenen Höhn
Uns staunend aufwärts sehn!

Sieh wie die Leier schimmert
Sieh, wie der Adler glüht!
Sieh, wie die Krone flimmert,
Und Gemma Funken sprüht!
Die hellen Wächter winken,
Die goldnen Wagen blinken,
Und stolz durchschwimmt der Schwan
Den blauen Ozean.

O! Sterne Gottes, Zeugen
Und Boten beßrer Welt!
Ihr heißt den Aufruhr schweigen,
Der meinen Busen schwellt.
Ich seh hinauf, ihr Hehren,
Zu euren lichten Sphären,
Und Ahndung ewger Lust
Stillt die empörte Brust.

O Ida, wenn die Schwermuth
Dein sanftes Auge hüllt,
Wenn dir die Welt mit Wermuth
Den Lebensbecher füllt;
So geh hinaus im Dunkeln,
Und sieh die Sterne funkeln,
Und leiser wird dein Schmerz,
Und freier schlägt dein Herz.

O Ida, wenn die Strenge
Des Schicksals einst uns trennt,
Und wenn das Weltgedränge
Nicht Blick noch Kuß vergönnt;
So schau hinauf ins Freie,
In jene weite Bläue;
In jenen lichten Höh’n,
Dort, dort ist Wiedersehn.

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